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Nächster Rückschlag für Binance

Mit ihren Bemühungen um regulatorische Registrierungen und Genehmigungen hat Binance derzeit keinen Erfolg.

Nächster Rückschlag für Binance

Nächster Rückschlag für Binance

Keine Registrierung in Österreich möglich – Vorerst Rückzug aus einigen EU-Ländern

bg Frankfurt

Für den Kryptohändler Binance hagelt es derzeit Rückschläge. In einer ganzen Reihe von europäischen Ländern wurden die Bemühungen um Registrierungen und Genehmigungen vorerst eingestellt. Wie nun bekannt wurde, hat Binance den Lizenzantrag bei der österreichischen FMA zurückgezogen. Vor knapp einem Jahr hatte man die Absicht zu einer Österreich-Expansion bekannt gemacht. In Österreich kann man als „Dienstleister in Bezug auf virtuelle Währungen“ tätig werden - die Wiener Bitpanda hat eine solche Lizenz.

Schwarze Serie

Mit dem vorläufigen Rückzug aus Österreich setzt sich für Binance eine schwarze Serie fort, seit Anfang Juni bekannt wurde, dass nach der CFTC auch die SEC gegen Binance vorgeht. Vor dem Hintergrund scheinen sich auch die europäischen Aufseher hartleibiger zu zeigen. Ende vergangener Woche hatte die belgische Finanzaufsicht FSMA Binance aufgefordert, keine Dienstleistungen mit Kryptowerten mehr anzubieten. Auch aus den Niederlanden zieht sich Binance zurück, nachdem man für sich keinen Weg mehr sah, die Anforderungen für eine Registrierung zu erfüllen.

Auch die Registrierung bei der Financial Conduct Authority (FCA) in London wurde kürzlich aufgegeben. In Frankreich ist Binance registriert, aber auch dort laufen seit gut einem Jahr Ermittlungen wegen möglicher Verstöße gegen Geldwäschevorschriften. Paris ist allerdings die Europa-Zentrale von Binance, deren deutsche Niederlassung sich weiter um eine Kryptoverwahrlizenz bemüht. Lizenzen liegen grundsätzlich in Schweden, Litauen, Polen, Frankreich, Spanien und Italien vor.

So, wie die Gemengelage sich darstellt, wird Binance wohl einige Geschäfte in Europa vorerst ruhen lassen, bevor dann Ende 2024 das nun in die Konsultation für die Implementierung gehende Mica-Regime greift - und wo sich das Unternehmen die Lizenzen verschaffen will, um dann auf dieser Basis europaweit zu agieren. Problematisch ist, dass Binance schon einige Jahre so verfahren ist, dass sich Bürger aus europäischen Ländern bei den Offshore-Handelsplätzen registrieren konnten. Das sollen Millionen sein, die für eventuelle Handelsgewinne möglicherweise Steuern zahlen bzw. ihre Aktivitäten mit den Compliance-Registern der Staaten abgleichen lassen müssten. Zudem ist bei vielen Aufsehern der Eindruck entstanden, Binance habe keinen Holdingsitz mit zentralem Risikomanagement. In Deutschland werden in der Regel Anforderungen formuliert, wie viel Kapital lokal vorzuhalten ist und dass das Risikomanagement direkt in der deutschen Niederlassung verankert ist.

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