Die strategische Partnerschaft des Zentralverwahrers Clearstream mit dem wichtigen deutschen Wertpapierdienstleistungsanbieter DWP Bank zeigt die Widersprüche europäischer Kapitalmarktinfrastruktur. Über die einheitliche Wertpapierabwicklungsplattform T2S soll es für Kunden von DWP Bank und Deutsche Börse einfacher werden, ihre in verschiedenen Märkten gehaltenen Assets zu bündeln, das Liquiditäts- und Risikomanagement zu vereinfachen und im Idealfall weniger Kapital zu binden. Das Wort “strategisch” mit Blick auf eine Harmonisierung ist aber sehr hoch gegriffen. Am sogenannten “Local Market Partner”-Modell zeigt sich, wie weit entfernt der Markt auch nach der T2S-Einführung von einer einheitlichen Infrastruktur ist und wie wichtig nationale Gegebenheiten bleiben. Für die Deutsche Börse als Clearstream-Eigner ist die ab März 2018 nutzbare Kooperation gut: Sie stärkt ihre Strategie, alles aus einer Hand anbieten zu können, und ihr nationales Gewicht. Denn auch Kunden des Clearinghauses Eurex werden davon profitieren. Eine strukturelle Neuordnung sähe anders aus.dm