Naturkatastrophen drücken Scor-Ergebnis

Auch Kapitalanlagen werfen weniger ab

Naturkatastrophen drücken Scor-Ergebnis

tl Frankfurt – Scor, der fünftgrößte Rückversicherer weltweit, hat im ersten Halbjahr deutlich schlechter verdient als im Vergleichszeitraum 2015. Das Nettoergebnis ging um 15,9 % auf 275 Mill. Euro zurück, teilte das Unternehmen bei der Vorlage seines Halbjahresberichts mit. Gründe waren die hohe Zahl an Naturkatastrophen, das niedrigere Kapitalanlageergebnis und die höheren Finanzierungskosten.Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen legten um 3,7 % auf 6,74 Mrd. Euro zu. Besonders erfolgreich war die Lebenrückversicherung mit einem Beitragsplus von 300 Mill. Euro, während in der Schadenrückversicherung der entsprechende Wert um 58 Mill. Euro zurückging. Im Schadengeschäft belasteten von Januar bis Juni insbesondere Waldbrände in Kanada, Erdbeben in Japan, Ekuador und Taiwan sowie Überschwemmungen und Hagelschauer in Europa und Sri Lanka mit insgesamt 171 (i.V. 45) Mill. Euro. Entsprechend verschlechterte sich die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) auf 93,8 (90,9) %.Das Kapitalanlageergebnis reduzierte sich um 20 Mill. Euro auf 345 Mill. Euro aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes. Im ersten Halbjahr 2016 habe das aktive Anlagemanagement bei den Festverzinslichen zu Erträgen von 74 Mill. Euro geführt, während Immobilienverkäufe 52 Mill. Euro einbrachten, heißt es im Halbjahresbericht. Der Kapitalanlagebestand von Scor lag Ende Juni bei 18,3 (17,4) Mrd. Euro. Der Zuwachs stammte im Wesentlichen aus fälligen Einlagen, die zuvor unter Krediten und Forderungen verbucht worden waren. Die Kapitalanlagerendite ging auf 3,1 (3,4) % zurück. Bei Wiederanlagen wurden Ende Juni nur noch 1,8 % erzielt.Sollten die Zinsen weiter niedrig bleiben, werde sich dies auf das Anlageergebnis des Jahres 2016 auswirken, heißt es warnend im Halbjahresbericht. Der Brexit, so Scor weiter, werde sich nach aktueller Einschätzung nur begrenzt auf das eigene Geschäft auswirken.Die Aktie verbesserte sich gestern an der Pariser Börse in einem freundlichen Umfeld um 3 % auf 26,89 Euro.