Bundesbank

Netz an Geldautomaten nicht weiter ausdünnen

Nach Ansicht der Bundesbank sollte das Netz der Geldautomaten in Deutschland nicht weiter ausgedünnt werden. Die Banker befürchten einen Rückgang der Bargeldnutzung.

Netz an Geldautomaten nicht weiter ausdünnen

dpa-afx Frankfurt – Das dichte Netz an Geldautomaten in Deutschland sollte nach Ansicht der Bundesbank nicht ohne Not ausgedünnt werden. „Dies könnte der Beginn einer Abwärtsspirale sein, in der eine schlechtere Bargeldversorgung zu einer geringeren Nutzung von Bargeld führt und umgekehrt“, warnt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht Dezember, der am Montag veröffentlicht wurde. „Hiervon beeinträchtigt wären in erster Linie alle Bürgerinnen und Bürger, die Bargeld weiterhin nutzen möchten beziehungsweise auf Bargeld angewiesen sind.“

In Deutschland gibt es aktuell etwa 55000 Geldautomaten, also etwa 70 Automaten je 100000 Einwohner. Europaweit gesehen liegt Deutschland nach Bundesbank-Angaben damit im oberen Viertel. In einer repräsentativen Umfrage der Bundesbank von Ende 2021 gaben 96% der Befragten an, dass sie Bargeld am Geldautomaten ziehen und dort durchschnittlich 81% ihrer Abhebungen tätigen. „Damit ist der Geldautomat nach wie vor der mit Abstand wichtigste Abhebeort bei der Bargeldversorgung“, stellt die Bundesbank fest.

Für die überwiegende Mehrheit (94%) ist der zeitliche Aufwand, zu einem Geldautomaten oder zum Bankschalter zu kommen, um sich mit Bargeld zu besorgen, nach eigenen Angaben sehr einfach oder ziemlich einfach. „Eine Unterversorgung speziell von ländlichen Gebieten ist nicht zu beobachten“, schreibt die Bundesbank. Allerdings gaben viele Befragte an, zunehmend auf Bargeld verzichten zu wollen, sollte sich die Versorgungslage deutlich verschlechtern. Geldautomaten zu betreiben, zu sichern und zu befüllen verursacht Kosten bei Wertdienstleistern und Geschäftsbanken.

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