Neue Klage gegen Pimco wegen Diskriminierung

Frauen werfen der Allianz-Tochtergesellschaft Benachteiligung wegen ihres Geschlechts vor

Neue Klage gegen Pimco wegen Diskriminierung

nok New York – Der große kalifornische Vermögensverwalter Pimco, eine Tochtergesellschaft des Münchener Versicherers Allianz, muss sich zum wiederholten Mal innerhalb von nur zweieinhalb Jahren vor Gericht mit Diskriminierungsvorwürfen auseinandersetzen. Zwei Mitarbeiterinnen von Pimco, Sue Collazo und Lisa Anthony, haben ihren Arbeitgeber am Mittwoch wegen Benachteiligung aufgrund ihres Geschlechts, ihres Alters sowie gesundheitlicher Einschränkungen verklagt. Die Klage der Frauen, die beide seit Jahren im mittleren Management der Pimco-Hauptverwaltung in Newport Beach tätig sind, folgt auf die Klage einer Kollegin, die Pimco im vergangenen Jahr vorgeworfen hatte, bei Beförderungen zugunsten “weniger qualifizierter Männer” übergangen worden zu sein. Andrea Martin Inokon, eine Afroamerikanerin, die in der Rechtsabteilung arbeitet, beschuldigt Pimco, sie wegen ihrer “Rasse, ihrem Geschlecht, und ihrer Schwangerschaft” benachteiligt zu haben. Vor zwei Jahren hatte die für Vorsorgepläne verantwortliche Managerin Stacy Schaus zeitgleich mit ihrem Abgang bei Pimco eine anhängige Diskriminierungsklage zurückgezogen. Man habe die “Unstimmigkeiten” im gegenseitigen Einvernehmen geklärt, hieß es damals.Pimco gibt sich auf seiner Webseite – wie praktisch alle amerikanischen Unternehmen – als Verfechter von Vielfalt. Ein dreiminütiges Werbevideo präsentiert Pimco als multikulturelles Paradies, als guten Arbeitsplatz für Eltern, ehemalige Soldaten, Frauen sowie für Mitarbeiter, die nicht heterosexuell und nicht weiß sind. “Wie eine Bruderschaft” Die aktuelle Klage zeichnet indes das Bild eines Unternehmens, das weiter von weißen Männern dominiert wird, die Aufstiegschancen von Frauen und Minderheiten behindern. Nur ein Fünftel der Angestellten auf den beiden obersten Führungsebenen von Pimco seien Frauen. “Pimco funktioniert in einem pervers buchstäblichen Sinne wie eine Bruderschaft”, heißt es in der 54 Seiten langen Klageschrift, die der Börsen-Zeitung vorliegt. “Männer mit leitenden Aufgaben betreuen männliche Nachwuchskräfte und bereiten sie auf Führungsrollen vor, auch wenn ihre Fähigkeiten und Qualifikationen ausgesprochen mangelhaft sind.” Weibliche Fachkräfte hätten dagegen weniger Mentoren, würden in geringerer Zahl befördert und verdienten bei gleicher Arbeit weniger.In Newport Beach ermunterten männliche Manager ihr Team zudem zum Alkoholkonsum und zur Verbrüderung beim Besuch von Stripclubs, bei Golfausflügen und Pokerabenden – wo Kolleginnen ausgeschlossen sind. Pimco wies die Vorwürfe zurück.