WERTBERICHTIGT

Neue Klagen werden kommen

Börsen-Zeitung, 4.3.2020 In den vergangenen Jahren hatten Spaniens Banken mit zahlreichen Auseinandersetzungen vor Gericht zu kämpfen. Meistens gingen sie dabei als Verlierer vom Platz, so wie bei den Mindestzinssätzen und Notarkosten für Hypotheken...

Neue Klagen werden kommen

In den vergangenen Jahren hatten Spaniens Banken mit zahlreichen Auseinandersetzungen vor Gericht zu kämpfen. Meistens gingen sie dabei als Verlierer vom Platz, so wie bei den Mindestzinssätzen und Notarkosten für Hypotheken oder dem Verkauf von undurchsichtigen Vorzugsaktien an unwissende Kleinkunden. Im Falle des Leitindex IRPH, der jahrelang statt des Euribor bei Darlehen angewendet wurde, verbuchten die Kreditinstitute nun vorm Europäischen Gerichtshof (EuGH) zumindest einen Teilerfolg. Der Index sei nicht grundsätzlich unrechtmäßig, doch müssen spanische Gerichte im Einzelfall prüfen, ob auf dem IRPH, der klar über dem Euribor liegt, basierende Darlehen auf transparente Weise vertrieben werden. Der finanzielle Schaden für die Banken hält sich daher in Grenzen, was an der Börse gefeiert wurde. Doch muss sich die Finanzbranche nun erneut auf Hunderte von Klagen einrichten, was entsprechenden medialen Rummel erzeugt. Dabei haben sich die Banken von ihrem Imageverlust im Zuge der Finanzkrise und eigenen aufgedeckten Tricksereien bis heute nicht erholt. ths