Neue und größere Berlin Hyp umgarnt die Sparkassen
Neue und größere Berlin Hyp umgarnt die Sparkassen
Neue und größere Berlin Hyp umgarnt die Sparkassen
LBBW-Tochter sieht Chancen bei Finanzierungen im Infrastrukturbereich
ahe Berlin
Nach der kürzlich abgeschlossenen Neuausrichtung der gewerblichen Immobilienfinanzierung innerhalb des LBBW-Konzerns will die zuständige Tochter Berlin Hyp ihre neuen Größenvorteile ausspielen. „Mittelfristig kann man mit einem nennenswerten Zuwachs im Sparkassengeschäft rechnen“, sagt CEO Sascha Klaus im Interview der Börsen-Zeitung. „Unser Anspruch ist, definitiv der Nummer-1-Partner der Sparkassen bei der gewerblichen Immobilienfinanzierung zu sein.“
Aktuell unterhält die Berlin Hyp Geschäftsbeziehungen zu 179 Instituten aus dem Sparkassen-Lager. Ende vergangenen Jahres summierte sich das ausplatzierte Kreditvolumen im Verbundgeschäft auf über 5 Mrd. Euro. Klaus verweist darauf, dass Berlin Hyp durch die Neuaufstellung heute mit einem Gesamt-Exposure von knapp 63 Mrd. Euro ein doppelt so großes Immobilienportfolio habe wie bisher. „Durch die Bündelung werden sich auch neue Geschäftsopportunitäten für die Sparkassen ergeben.“
Infrastrukturfinanzierungen im Blick
Klaus zielt dabei auch auf das dynamische und sehr schnell wachsende Geschäftsfeld der Infrastrukturfinanzierungen ab. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir auch den Sparkassen Finanzierungen aus diesem Geschäftsfeld anbieten können“, sagt er.
Der Berlin-Hyp-Chef, der seit August auch im LBBW-Vorstand sitzt, sieht durch das neue 500 Mrd. Euro-Sondervermögen auch für den eigenen Konzern zusätzliche Chancen im Infrastrukturgeschäft. Das Geld aus dem Sondervermögen sei ja auch ein Anschub für den privaten Sektor, betont er. „Wir wollen als LBBW-Konzern den Ausbau der Infrastruktur mitfinanzieren, ebenso wie die Transformation der Wirtschaft, die digitale Infrastruktur und die Energiewende.“
Markterholung verläuft nur langsam
Wie Klaus herausstellt, ist Berlin Hyp mit Abstand der größte gewerbliche Immobilienfinanzierer in Deutschland, der unter einer Marke auftritt. Auch im europäischen Vergleich zähle sie zu den größten Plattformen. Ihr Wiesbadener Wettbewerber Aareal hat dem Vernehmen nach Übernahmeinteresse bei der Helaba geweckt. Klaus bekräftigt, dass die Bündelung des Immobiliengeschäfts in der LBBW neben Ertrags- auch Kostensynergien bewirkt. Der größte Teil davon werde bis Ende 2027 gehoben. Im Gegensatz Wettbewerbern könne Berlin Hyp künftig die Vorteile eines Spezialfinanzierers mit der Stärke einer Universalbank verbinden.
Zu den Mittelfristzielen der Berlin Hyp wollte sich der 55-Jährige, der den Immobilienfinanzierer seit neun Jahren führt, noch nicht äußern. In diesem Jahr werde Berlin Hyp wieder „einen deutlichen Ergebnisbeitrag“ liefern – auch wenn die Markterholung langsamer verlaufe, als von den meisten Branchenexperten erwartet.
Im Interview Seite 5