WERTBERICHTIGT

Neuer Name, altes Problem

Börsen-Zeitung, 15.2.2020 Wer für die Royal Bank of Scotland (RBS) tätig ist, wird sich vielleicht freuen, wenn der Arbeitgeber den mit zahllosen Skandalen und einem atemberaubenden Bail-out verbundenen Namen ablegt. Alison Rose, die neue Chefin des...

Neuer Name, altes Problem

Wer für die Royal Bank of Scotland (RBS) tätig ist, wird sich vielleicht freuen, wenn der Arbeitgeber den mit zahllosen Skandalen und einem atemberaubenden Bail-out verbundenen Namen ablegt. Alison Rose, die neue Chefin des Instituts, ist schon lange dabei und gönnt sich mit der Umbenennung in Natwest auch selbst einen Neuanfang. Wenn eine Firma ihren Namen wechselt, ist in der Regel Vorsicht angesagt. Findige Manager hoffen nur allzu oft, Probleme der Vergangenheit auf diese Weise vergessen machen zu können. Bei der RBS sind die toxischen Altlasten jedoch weitgehend abgearbeitet. Das Geschäft auf dem Heimatmarkt floriert. Ein Problem besteht allerdings fort. Auch ein Jahrzehnt nach der Rettung durch den Steuerzahler in der Finanzkrise hält der Staat noch immer 62 % an der Bank, weil keine Regierung es wagte, den Wählern zu erklären, dass der lächerlich hohe Einstandspreis, den Labour-Schatzkanzler Alistair Darling einst zu zahlen bereit war, nicht wieder zu erzielen ist. Und so belastet der Aktienüberhang weiter die Kursentwicklung. hip