Neuer Nordea-Chef kündigt weitere Einsparungen an

CEO setzt nach Cevian-Kritik im Firmengeschäft an

Neuer Nordea-Chef kündigt weitere Einsparungen an

fir Frankfurt – Der Anfang September angetretene Nordea-Chef Frank Vang-Jensen hat neue Einsparungen angekündigt. Jeder einzelne Kostenfaktor gehöre auf den Prüfstand, sagte er einem Bloomberg-Bericht von Freitag zufolge. Weitere Kürzungen der Personalkosten seien unausweichlich, Gespräche mit den Gewerkschaften seien bereits aufgenommen worden. Im Auge hat er demnach vor allem die Wholesale-Sparte, die Großunternehmen und institutionelle Kunden betreut und deren Leistung er als “unbefriedigend” erachtet. Die Pläne gehen über das hinaus, was sein Vorgänger Casper von Koskull bereits in Gang gesetzt hatte: den Abbau von 6 000 Stellen in der einzigen global systemrelevanten skandinavischen Bank durch die Automatisierung von Arbeitsprozessen.Die Kosten der Sparte würden um 200 Mill. Euro abgeschmolzen, die risikogewichteten Positionen um 8 Mrd. Euro vermindert, sagte der Leiter des Wholesale-Geschäfts, Martin Persson. Zuvor hatte der aktivistische Investor Cevian das Geschäft mit Unternehmenskunden als reif für eine Restrukturierung bezeichnet.Mitarbeiter und Arbeitnehmervertreter seien überrascht und geschockt ob der neuerlichen Kürzungen, heißt es. Die Gewerkschafterin Mette Balck Mejlby erwarte eine deutliche Reduktion der Mitarbeiterzahl. Sollte das Vorhaben umgesetzt werden, werde es schwierig, die Geschäftsdynamik beizubehalten.Nordea hat am Donnerstag rote Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Das Nachsteuerergebnis der Großbank, die vor einem Jahr ihren Sitz von Stockholm nach Helsinki verlegte, rutschte kräftig ins Minus. Nach 724 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum und 681 Mill. Euro im zweiten Quartal schrieb sie nun 332 Mill. Euro Verlust. Grund dafür seien diverse negative Sondereffekte gewesen, die sich auf 1,3 Mrd. Euro summierten, hatte Nordea mitgeteilt, darunter IT-Abschreibungen von 735 Mill. Euro, Restrukturierungskosten über 204 Mill. Euro und Kreditrisikovorsorge von 282 Mill. Euro. Hinzu kommen um 200 Mill. Euro gestiegene Personalkosten. Die Gesamterträge blieben stabil.