Großbanken

Neues Szenario für HSBC-Zerlegung

China macht der HSBC-Führung zunehmend zu schaffen. Ein Ping An zugeschriebenes Szenario zeigt angeblich, dass eine Ausgliederung des Asiengeschäfts den Aktionären 26,5 Mrd. Dollar bringen würde.

Neues Szenario für HSBC-Zerlegung

hip London

Eine Beratungsgesellschaft aus Hongkong hat der „Sunday Times“ zufolge ausgerechnet, dass eine Zerschlagung der britischen Großbank HSBC den Aktionären bis zu 26,5 Mrd. Dollar bringen könnte – vermutlich für den chinesischen Versicherer Ping An, der 9% an dem Institut hält. Wie das Blatt berichtet, dürfte Ping An die Studie von Toto Consulting dazu nutzen, für die Ausgliederung des Asiengeschäfts zu trommeln, das im vergangenen Jahr rund zwei Drittel des Gewinns erwirtschaftete. Zu den drei Optionen, die darin vorgestellt werden, gehöre ein Spin-off, eine separate Börsennotierung von 25% des Asiengeschäfts und eine separate Börsennotierung von 25% des Retailgeschäfts in der chinesischen Sonderwirtschaftszone. Der Spin-off würde den Anteilseignern 26,5 Mrd. Dollar in die Kassen spülen. Die zweite Option brächte ihnen lediglich 8,2 Mrd. Dollar zusätzlich, die dritte jedoch 19,2 Mrd. Dollar. In der Studie heiße es, Toto sei „von einer unabhängigen dritten Partei beauftragt“ worden. Ping An wollte sich dazu nicht äußern. Der größte Einzelaktionär der in 64 Ländern tätigen Bank setzte das Thema schon im April auf die Tagesordnung. HSBC hat Robey Warshaw und Goldman Sachs als Berater für eine Verteidigungsstrategie beauftragt. Das Ma­nagement hatte zwar mit der Verlagerung des Firmensitzes nach Hongkong kokettiert, als der ehemalige Schatzkanzler George Osborne die Branche mit der Bankenabgabe belegte. Eine Zerschlagung war jedoch nicht angedacht worden.

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