Hessens Förderbank zieht Bilanz

Neugeschäft der WIBank sinkt auf 3,1 Mrd. Euro

Mit dem Auslaufen der Coronahilfen für Krankenhäuser ist die Sonderkonjunktur der WIBank vorbei. Die hessische Förderbank verzeichnete 2023 eine Normalisierung des Neugeschäfts, das im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Fünftel auf 3,1 Mrd. Euro zurückging.

Neugeschäft der WIBank sinkt auf 3,1 Mrd. Euro

Neugeschäft
der WIBank sinkt

lee Frankfurt

Das Fördervolumen der bei der Helaba angesiedelten Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) ist im vergangenen Jahr erstmals wieder auf Vor-Corona-Niveau zurückgegangen. Wie das Institut am Montag mitteilte, hat es Kommunen, Bauträger, Bildungseinrichtungen, Start-ups und andere Unternehmen sowie die hessische Landwirtschaft mit Finanzierungen in Höhe von insgesamt 3,1 Mrd. Euro versorgt. Im Vorjahr hatte sich Neugeschäftsvolumen noch auf 4,0 Mrd. Euro belaufen.

Insbesondere Infrastruktur- und Mietwohnungsbaufinanzierungen seien im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen, hieß es. Dafür ausschlaggebend waren demnach insbesondere das Auslaufen der Coronahilfen für Krankenhäuser und weniger Kommunalfinanzierungen. Zugelegt habe dagegen die Förderung von Wohneigentum und Existenzgründungen, teilte die WIBank weiter mit.

Löwenanteil entfällt nach wie vor auf Kliniken

Bei der Förderung von Investitionen in die öffentliche Infrastruktur komme der Gesundheitsversorgung eine besonders wichtige Rolle zu. So stellte die WIBank den hessischen Kliniken im vergangenen Jahr trotz des Wegfalls der Coronahilfen noch immer 826,4 Mill. Euro zur Verfügung, nach knapp 1,1 Mrd. Euro im Jahr 2022.

Hohe Nachfrage nach „Hessen-Darlehen“

Die Förderung von Wohneigentum verdoppelte sich zwar, blieb mit einem Finanzierungsvolumen von 53,7 Mill. Euro jedoch deutlich hinter der Infrastrukturförderung zurück. Ausschlaggebend für das Wachstum sei die hohe Nachfrage nach dem Programm „Hessen-Darlehen“ in der zweiten Jahreshälfte gewesen. Das Bewilligungsvolumen der Existenzgründungsdarlehen im Rahmen des Programms Hessen-Mikro-Darlehen erhöhte sich um mehr als ein Fünftel auf 3,5 Mill. Euro.

Die wesentlichen Ertragskomponenten stiegen den Angaben zufolge um 28 Mill. Euro auf 170,3 Mill. Euro an. Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um 15,4 Mill. Euro auf 111,7 Mill. Euro, was vor allem dem Anstieg der Sachaufwendungen geschuldet war.

Parallele Abwicklung der Förderperioden schiebt Provisionsergebnis an

Während sich das Zinsergebnis um 17,4 Mill. Euro auf 93,6 Mill. Euro erhöhte, kletterte das Provisionsergebnis dank der parallelen Abwicklung der Förderperiode 2014 bis 2022 und dem Start der neuen Förderperiode des EU-Strukturfonds um 10,6 Mill. Euro auf 76,7 Mill. Euro. Der Jahresüberschuss stieg um 1,5 Mill. Euro auf 25,4 Mill. Euro.

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