Niedrigzinsen treffen SaarLB hart

Nach Ergebniseinbruch Prognose kassiert

Niedrigzinsen treffen SaarLB hart

jsc Frankfurt – Das Niedrigzinsumfeld trifft die Landesbank Saar (SaarLB) weitaus stärker als erwartet: Im ersten Halbjahr gab der Zinsüberschuss um 17 % auf 53,5 Mill. Euro nach, während das Vorsteuerergebnis sogar um 54 % auf 18,2 Mill. Euro einbrach, wie der am Freitag veröffentlichte Halbjahresfinanzbericht zeigt. Die Prognose für 2016 hat die Bank kassiert: War im Geschäftsbericht für 2015 noch davon die Rede, dass der bis Ende Dezember erzielte Zinsüberschuss in Höhe von 124,7 Mill. Euro im laufenden Jahr “deutlich” übertroffen werden solle, erwartet die Bank nun eine spürbare Belastung. Das Vorsteuerergebnis von zuvor 50,9 Mill Euro, das die Bank 2016 “merklich” überbieten wollte, werde voraussichtlich knapp verfehlt.Dabei haben wesentliche Geschäftsfelder nur geringe Ertragseinbußen verzeichnet: Im Geschäft mit Firmenkunden, in der Immobilienfinanzierung sowie in der Verbundbank, wo auch die LBS Saar aufgehängt ist, gab der Zinsüberschuss nur jeweils um 6 bis 8 % nach, in der Projektfinanzierung legte er sogar etwas zu. Eine dramatische Verschiebung zeigt sich indes im Treasury und Portfoliomanagement, wo der Zinsüberschuss von 13,3 Mill. Euro auf gerade einmal 868 000 Euro absackte. Die Bank habe Ende 2015 die Grundpfeiler ihre Anlagestrategie im Depot A neu justiert, heißt es dazu im Bericht. Sie gab demnach den “Profit-Center-Gedanken” auf und setzt verstärkt auf Sicherheit. Als Belastung zählt die Bank auch die wieder gestiegene Kreditrisikovorsorge und Regulierungskosten auf.Das Neugeschäft des Saarbrücker Institutes, das mit einer Bilanzsumme von 14,6 Mrd. Euro einer größeren und mit 557 Mitarbeitern einer mittleren Sparkasse ähnelt, fiel durchwachsen aus: Im Firmenkundensegment reichte die Bank 247 Mill. Euro aus und befindet sich in Deutschland auf Planniveau, im Segment Immobilien erreichte sie 228 Mill. Euro und blieb vor allem in Frankreich hinter den Erwartungen zurück. Die LBS hat mit 332 Mill. Euro den Gesamtwert des Vorjahres annähernd zur Hälfte erreicht. Die SaarLB macht vor allem im Saarland und im angrenzenden französischen Elsass-Lothringen Geschäfte.Da sich das Neugeschäft zuletzt beschleunigt habe, werde das Ergebnis im zweiten Halbjahr höher ausfallen, so die Bank. Auch der Verkauf der Anteile der Deutschen Factoring Bank werde das Ergebnis stärken.