Nomura nennt Researchpreise unter Mifid II

Auch andere Banken mit ersten Indikationen

Nomura nennt Researchpreise unter Mifid II

Bloomberg New York – In der Europäischen Union ist es ab kommendem Jahr untersagt, Research und Broker-Dienste zu bündeln. Nomura schlägt vor, dass Kunden bis zu 120 000 Euro pro Jahr zahlen, um Zugang zu ihren favorisierten Analysten zu erhalten. Das ist die Summe, die die japanische Bank im April für ein All-inclusive-Premium-Angebot aufrief, wie aus Preisunterlagen hervorgeht.Zwar erklärte Nomura, dass die Preissetzung noch im Fluss und die Bank selbst in den Gesprächen mit Kunden flexibel sei. Doch das Dokument liefert einen Anhaltspunkt dafür, in welche Richtung die Einigung zwischen Banken und Kunden für etwas gehen könnte, das bislang kaum in Rechnung gestellt wurde. Analysten werden in diesen Tagen in Aufruhr versetzt von der Mifid-II-Regulierung der EU, die ab dem 3. Januar gilt. Ihr Ziel ist es, Interessenkonflikte zu vermeiden, indem Vermögensverwalter dazu verpflichtet werden, die von ihnen gezahlten Handelskommissionen von den Gebühren für Investmentanalysen zu trennen.Banken arbeiten seit einiger Zeit daran, ein Modell zu finden, bei dem sie ihre Analysen zu einem Preis verkaufen, der die Kunden nicht vertreibt und der sie gleichzeitig nicht dem Vorwurf aussetzen könnte, sie würden die neuen Vorschriften umschiffen.Nomuras Premium-Angebot beinhaltet alle Analystenberichte zur globalen Konjunktur, zu Fixed Income, Credit und Devisen. Hinzu kommen Dienste wie beispielsweise Kontakt zu Analysten und Einladungen zu Veranstaltungen. Andere A-la-carte-Optionen würden Kunden die Möglichkeit einräumen, lediglich Studien von Analysten zu kaufen, wobei dann Extragebühren auf Stundenbasis für Gespräche mit Analysten zu entrichten sind. Letztere richten sich nach dem Erfahrungsgrad, und die Gebührensätze müssen erst noch festgelegt werden.Zu den günstigeren Optionen zählt der Bezug lediglich von Studien zu Devisen und Konjunktur zu einem Preis von 60 000 Euro. In den Unterlagen wurden keine Preise für Aktien-Analysen genannt. Zudem war der Hinweis zu finden, dass die Preise, angegeben in Euro, nur ein Anhaltspunkt seien und sich noch verändern könnten.Die Deutsche Bank hat bei Kunden einen abgezählten Pay-as-you-go-Ansatz beworben. Konkurrent J.P. Morgan nannte Kunden einen Pauschalbetrag von 50 000 Dollar, um Basiszugang zu Analysen zu Festverzinslichen zu erhalten.