Wertpapierhaus

Nomura überwindet Archegos-Desaster

Japans größtes Wertpapierhaus Nomura hat den Archegos-Skandal hinter sich gelassen und ist in die Gewinnzone zurückgekehrt. Dank eines guten Abschneidens im Investment Banking und der Vermögensverwaltung verdiente Japans Branchenführer im ersten...

Nomura überwindet Archegos-Desaster

mf Tokio

Japans größtes Wertpapierhaus Nomura hat den Archegos-Skandal hinter sich gelassen und ist in die Gewinnzone zurückgekehrt. Dank eines guten Abschneidens im Investment Banking und der Vermögensverwaltung verdiente Japans Branchenführer im ersten Geschäftsquartal zwischen April und Juni unterm Strich 48,5 Mrd. Yen (373 Mill. Euro). Diese Summe lag leicht über den Markterwartungen, aber bedeutete einen Rückgang um zwei Drittel gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz schrumpfte um 21% auf 405,1 Mrd. Yen (3,1 Mrd. Euro). Die Ergebnisse seien „positiv für die Kreditwürdigkeit“, erklärte Shunsaku Sato von der Ratingagentur Moody’s.

Finanzvorstand Takumi Kitamura räumte ein, dass die Risiken mit dem bis heute ungenannten US-Kunden nicht richtig eingeschätzt wurden. Die interne Überprüfung der Abläufe sei inzwischen abgeschlossen. Die Neubewertung des Risikomanagements im Handel durch externe Experten laufe jedoch noch.

Nach dem Gewinn von 87,9 Mrd. Yen im Vorjahr verbuchte das Wholesale-Segment mit Handel und Investment Banking einen Verlust von 28,4 Mrd. Yen. Nomura hatte die Verluste aus den Archegos-Geschäften von 2,9 Mrd. Dollar in das abgelaufene Geschäftsjahr gebucht. Aber im Vorjahr hatten hohe US-Handelserträge das Ergebnis auf einen Bestwert getrieben. Damals schichteten die Kunden infolge der Pandemie ihre Portfolios um. „Das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren hat sich nach dem Boom vor einem Jahr normalisiert“, berichtete Kitamura.

Dagegen konnte Rivale Daiwa Securities sein Ergebnis verbessern. Die Einnahmen stiegen zwischen April und Juni um 20% auf 126,7 Mrd. Yen (975 Mill. Euro) und der Nettogewinn um 34% auf 23,5 Mrd. Yen (181 Mill. Euro).