Nord/LB streicht bei Deutscher Hypo Arbeitsplätze

Sparprogramm erfasst auch ertragsstarke Tochter

Nord/LB streicht bei Deutscher Hypo Arbeitsplätze

Reuters/jsc Magdeburg/Frankfurt – Die Nord/LB nimmt beim angepeilten Jobabbau auch die ertragsstarke Immobilientochter Deutsche Hypo unter die Lupe. “Wir bringen jetzt natürlich die Deutsche Hypothekenbank wieder mit rein in die Diskussion”, sagte der stellvertretende Konzernchef Hinrich Holm am Montag in Magdeburg. Auf der Suche nach Optionen für eine Kapitalstärkung hatte die Landesbank den Verkauf des Immobilienfinanzierers durchgespielt, dann aber abgeblasen. Denn man wollte nicht auf die Erträge der Firma verzichten. Die Hannoveraner wollen bis 2020 rund 1 250 der etwa 6 000 Arbeitsplätze streichen. Rund 450 Stellen davon entfielen auf die Integration der Bremer Landesbank, sagte Holm. “Wir haben noch 800, die wir in der Rest-Nord/LB finden müssen.”Dabei schaue man sich auch den Bereich der Kreditverarbeitung an, der verschlankt werden solle. “Da wird eine große Zahl rauskommen”, fügte Holm hinzu. Der Abbau soll sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen über die Bühne gehen. Im Herbst könne man sagen, wie stark einzelne Standorte betroffen seien.Die Nord/LB leidet unter faulen Schiffskrediten und hatte deshalb 2016 einen Rekordverlust von rund 1,9 Mrd. Euro verbucht. Im vorigen Jahr gelang die Rückkehr in die Gewinnzone. Aber Vorstand und Eigner prüfen derzeit, wie die Kapitalpuffer des Instituts gestärkt werden können – ohne dass die EU-Kommission wegen staatlicher Gelder ein Beihilfeverfahren mit harten Auflagen einleitet. Eine Option ist die Öffnung der Bank für private Investoren. Holm sagte, Träger und Bank seien im Gespräch dazu. Niedersachsen ist mit gut 59 % größter Eigner der Nord/LB, die Sparkassen des Landes halten rund 26 %, Sachsen-Anhalt fast 6 %. Weitere BonitätsnoteDie Bank führt außerdem ein neues Rating, wie sie am gestrigen Montag mitteilte. Die kanadische Agentur DBRS stuft die Nord/LB als Emittentin mit “A” ein und setzt auch langfristig unbesicherte Anleihen sowie Einlagen auf diese Stufe. Damit zieht die Landesbank eine dritte Gesellschaft hinzu, nachdem Moody’s die Bank mit “Baa2” (Einlagenrating) und “Baa3” (langfristige Verbindlichkeiten) bewertet hat und Fitch mit jeweils “A-“. Den Ausblick für langfristige Verbindlichkeiten stuft DBRS auf “positiv” ein und hebt sich damit von Moody’s und Fitch ab, die jeweils von einem “negativen” Ausblick ausgehen. Die Ratingagentur Standard & Poor’s, die neben Moody’s und Fitch zu den dominierenden Ratingagenturen weltweit gehört, kam bei der Nord/LB nicht zum Zug.