Nord/LB vor Verkauf von Assetmanager

Warburg Bank als Interessent im Gespräch

Nord/LB vor Verkauf von Assetmanager

ste Hamburg – Die Nord/LB verzichtet auf den Verkauf ihrer Gewerbeimmobilienbank Deutsche Hypo und trennt sich stattdessen von der Assetmanagement-Tochter Nord/LB AM. Ein entsprechender Gremienbeschluss steht zwar noch aus, doch scheint alles auf einen Verkauf des 1999 gegründeten und in Hannover und Frankfurt ansässigen Assetmanagers mit seinen gut 100 Mitarbeitern hinauszulaufen. Als Käufer wird das Hamburger Bankhaus M.M. Warburg gehandelt, das sich gerade erst von seinem Assetmanagement- und Servicegeschäft in Luxemburg verabschiedete (vgl. BZ vom 8. Januar).Darüber berichtete am Freitag zuerst die “Wirtschaftswoche” unter Berufung auf Finanzkreise. Auch der Anlagespezialist Bantleon soll an dem Geschäft der Nord/LB Interesse bekundet haben. Die Warburg Bank hatte erklärt, sich im Assetmanagement künftig auf das Wachstum im deutschen Markt zu konzentrieren und dafür auch strategische Akquisitionen in Betracht zu ziehen. Töchter auf dem PrüfstandDie von der Schifffahrtskrise gebeutelte Nord/LB ist bestrebt, ihre Kernkapitalquote zu stärken, und hat deshalb im vergangenen Jahr sämtliche Tochtergesellschaften und Beteiligungen auf den Prüfstand gestellt. Im Dezember erklärte Vorstandschef Thomas Bürkle, dass Anfang 2018 eine Entscheidung fallen solle. Um jeden Preis müsse die Deutsche Hypothekenbank, deren Vorstandschef Andreas Pohl sich Ende Februar mit 60 Jahren in den Ruhestand zurückzieht, nicht verkauft werden. Einen akuten Kapitalbedarf sieht man in der Landesbank nicht. Über Monate hinweg war vor allem über einen möglichen Verkauf der 2008 übernommenen Immobilienbank spekuliert worden.Als Interessenten galten unter anderem die Aareal Bank und die Deutsche Pfandbriefbank. Die Deutsche Hypo mit einer Bilanzsumme von 25 Mrd. Euro und rund 400 Beschäftigten liefert seit Jahren solide Gewinne ab und gilt als Tafelsilber im Nord/LB-Konzern.Die drittgrößte deutsche Landesbank strebt mit ihrem Geschäftsmodell eine Kernkapitalquote über 13 % an. Nach einem positiven Ergebnisswing von knapp 1 Mrd. Euro in den ersten neun Monaten 2017, dem Abbau problembehafteter Schiffskredite und der jüngsten Kreditportfoliotransaktion “Northvest 2” mit dem Abbau von Risikoaktiva stellt die Nord/LB per Ende 2017 eine Kernkapitalquote von rund 12 % in Aussicht.Sprecher von Nord/LB und Warburg Bank lehnten einen Kommentar zu der in Rede stehenden Transaktion ab. Das Hamburger Bankhaus ist im deutschen Assetmanagement mit Warburg Invest aktiv, einer reinen Portfoliomanagementgesellschaft ohne Verwaltungs- und Vertriebstätigkeiten mit rund 30 Beschäftigten. Den Rückzug aus Luxemburg hatte die Bank auch mit dem Abbau regulatorischer Komplexität begründet.