Kryptobank

Nuri geht in die Insolvenz

Als Bitwala 2015 gegründet, hatte das Start-up sich zunutze gemacht, dass man in Deutschland Bitcoin vom Girokonto aus kaufen kann, und war damit als Pionierin voranmarschiert. Mit dem Absturz der Kryptowährungen veränderten sich jedoch die Marktbedingungen.

Nuri geht in die Insolvenz

bg Frankfurt

Die deutsche Fintech-Szene hat mit der Kryptobank Nuri die dritte Pleite seit Juni zu beklagen. Nach Vantik und Rubarb mussten nun die für ihr Bitcoin-Ertragskonto bekannten Berliner am Dienstag den Gang zum Insolvenzgericht beschreiten. Jesko Stark wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter berufen.

Nuri-CEO Kristina Mayer-Walcker hatte seit Monaten mit Investoren über eine Anschlussfinanzierung verhandelt, nachdem zuletzt Ende Juni 2021 frisches Kapital aufgenommen wurde. In mehreren Runden wurden rund 40 Mill. Euro Kapital eingeworben. Für Earlybird steht dabei am meisten auf dem Spiel: Rund 10 Mill. Euro sollen in Nuri investiert worden sein, womit dem Wagniskapitalfonds rund 30% der Anteile gehören.

Die Altinvestoren wollten aber nicht mehr nachlegen, als Nuri Schiffbruch erlitten hatte mit der Anlagevermittlung deutscher Einlagen an die inzwischen im Gläubigerschutz befindliche Celsius Network. Da diese Bitcoin für betroffene Anleger als unbesicherte Gläubiger wahrscheinlich verloren sind, dürften hier Rechtsstreite folgen. Betroffen von der Nuri-Pleite sind rund eine halbe Million (registrierter) Kunden mit Einlagen von insgesamt rund 500 Mill. Euro. Sie haben Anspruch auf Entschädigung im Rahmen des Einlagensicherungsgesetzes. Nuri operiert über die Banklizenz von Solaris, wo auch die Einlagen liegen und die Bankkonten verwaltet werden.

Ende Mai hatte Nuri sich von rund 20% der Belegschaft getrennt. Als Bitwala 2015 gegründet, hatte das Start-up sich zunutze gemacht, dass man in Deutschland Bitcoin vom Girokonto aus kaufen kann, und war damit als Pionierin voranmarschiert. Mit dem Absturz der Kryptowährungen veränderten sich jedoch die Marktbedingungen, was mit stärkerer Zurückhaltung privater Anleger einherging­. Damit fehlten Nuri Einnahmen.

Eine fehlende Due Diligence beim Weiterleiten der Einlagen an Celsius wurde der zuletzt mit rund 140 Mill. Euro bewerteten Nuri offenbar zum Verhängnis. Zudem beschwerten sich Kunden über eine mangelnde Kommunikation, als Celsius die Auszahlungen stoppte.

Bericht Seite 4

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.