Nürnberger Gruppe verdient mehr
sck München – Trotz eines widrigen Marktumfelds und eines stärkeren Wettbewerbs hat die Nürnberger Versicherungsgruppe im vergangenen Jahr mehr verdient. Der Erstversicherungskonzern steigerte 2016 den Überschuss nach HGB-Abschluss um über ein Fünftel auf 59 Mill. Euro. Damit übertraf der Vorstand um Konzernchef Armin Zitzmann seine eigenen Erwartungen, wie aus dem auf der Internetseite der Gesellschaft veröffentlichen Geschäftsbericht hervorgeht. Das Management hatte 45 Mill. Euro im Visier.Zum Ergebniszuwachs trugen verringerte Zuführungen zur Deckungsrückstellung der fondsgebundenen Lebensversicherung und Steuereffekte bei. So reduzierte sich der Steueraufwand um 8 Mill. auf gut 29 Mill. Euro, nachdem ein Jahr zuvor Verluste von einer Hotel-Konzerntochter die Steuerlast erhöht hatten.Für dieses Jahr stellte die Konzernführung einen Nettogewinn von 55 Mill. Euro in Aussicht, was auf einen geringfügigen Rückgang hinausliefe. Bei einem anhaltenden Zinstief rechnet das Management mit einem “stabilen Verlauf der versicherungstechnischen Ergebnisquellen”. Während 2017 im Bereich Lebensversicherung die Bruttobeiträge aufgrund geringerer Einmalprämien “leicht” zurückgehen dürften, würden die Beiträge in den Sparten Krankenversicherung sowie Schaden- und Unfallversicherung zulegen.Im vergangenen Jahr zeigte die Nürnberger Gruppe ein gemischtes Bild. Während die Bruttobeiträge geringfügig um 0,8 % auf 3,3 Mrd. Euro wegen eines rückläufigen Neugeschäfts in der Lebensversicherung schrumpften und das Kapitalanlageergebnis aufgrund des Zinstiefs deutlich auf 696 (i.V. 867) Mill. Euro zurückfiel, steuerte das Unternehmen mit reduzierten Aufwendungen gegen. Die Versicherungsleistungen verringerten sich um 338 Mill. auf 3,5 Mrd. Euro. Letzteres ist das Resultat rückläufiger Zuführungen zur Deckungsrückstellung. Personalabbau wirktDie Nürnberger Gruppe drückte zugleich den Aufwand für den Versicherungsbetrieb um 46 Mill. auf 495 Mill. Euro. Hier wirkten sich Kostensenkungsmaßnahmen aus. Aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung von Arbeitsabläufen streicht der Konzern im Innendienst 290 Arbeitsplätze bis zum Jahr 2018 (vgl. BZ vom 22.3.2016). Die Zahl der Mitarbeiter in diesem Bereich schrumpfte im vorigen Jahr um 5 % auf 3 412.