jh München – Die österreichische Oberbank setzt ihre Expansion in Deutschland fort. Allerdings wird das Tempo etwas gedrosselt. Für dieses Jahr seien vier neue Filialen geplant, kündigt das Institut mit Sitz in Linz an. Die Coronakrise habe darauf keinen Einfluss, sagte ein Sprecher der Oberbank. 2019 kamen hierzulande sieben Filialen hinzu – davon sechs in Baden-Württemberg und eine in Dresden. Damit besitzt die Oberbank in Deutschland 41 Filialen. Mittelfristiges Ziel sind 50. Insgesamt sollen es Ende dieses Jahres 183 sein.Den Start ins Jahr 2020 bezeichnet die Bank als gut, das operative Geschäft sei sehr gut gelaufen. Allerdings werde sich diese Entwicklung wegen des Coronavirus nicht fortsetzen. Ein kurzer Crash der Konjunktur wäre aus Sicht des Managements der beste Fall. “Worst Case wäre eine Krise, die sich ohne Besserung über viele Monate zieht”, heißt es in einer Mitteilung. Vor allem kleine Unternehmen treffe die Krise massiv bis existenziell. Die Oberbank bewillige Stundungsersuchen für Kredite kurzfristig, automatisch und unbürokratisch.Die Gefahr von Kreditausfällen wird nach Einschätzung des Managements deutlich steigen. Die Folgen der Börsenturbulenzen für das Wertpapiergeschäft ließen sich noch nicht abschätzen. “Auf jeden Fall wird 2020 ergebnismäßig ein schwieriges Jahr”, heißt es im Ausblick. Im vergangenen steigerte die Bank das Ergebnis vor Steuern um gut 2 %. Es war im 150. Jahr des Bestehens das zehnte Jahr in Folge mit einem Anstieg. Dabei hatte Generaldirektor Franz Gasselsberger vor einem Jahr ein Ende dieser Serie angekündigt, da 2018 ein absolutes Ausnahmejahr gewesen sei, was das Kreditwachstum und die -vorsorge betreffe. Doch auch 2019 erhöhte die Oberbank das Kreditvolumen (um 5,6 % auf 16,8 Mrd. Euro), und das Kreditrisiko sei herausragend günstig geblieben: Die Vorsorgebildung verringerte die Bank um etwas mehr als die Hälfte auf gut 12 Mill. Euro. Dank des Kreditwachstums blieb das Zinsergebnis nach eigenen Angaben stabil. Besser als der DurchschnittDie Relation von Aufwand zu Ertrag (Cost-Income-Ratio) stieg etwas (siehe Tabelle). Grund war ein höherer Sachaufwand, während sich die Personalkosten minimal verringerten. Der gesamte Markt lag mit 62,6 % trotz der Schließung von Filialen und des Abbaus von Arbeitsplätzen wie in den vergangenen Jahren deutlich höher, wie die Oberbank betont.