cru Frankfurt – Der Bielefelder Familienkonzern Oetker kommt mit den Erwägungen für einen möglichen Verkauf des Bankhauses Lampe offenbar voran. Zu den Interessenten, die ein Angebot erwögen, gehörten der chinesische Mischkonzern Fosun, die ABN Amro Bank und die deutsch-französische Finanzgruppe Oddo BHF, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Ursache für die Verkaufserwägungen ist nach Angaben von Oetker die schwierige Lage des Finanzsektors im Niedrigzinsumfeld. Bei einem Deal könnte die Bank mit 200 Mill. Euro oder mehr bewertet werden.Mit einem Verkauf würde eine Ära zu Ende gehen für die 1852 gegründete unabhängige Privatbank, die seit 1949 der Oetker-Familie gehört. Das Bankhaus Lampe firmiert als Kommanditgesellschaft und wird von den persönlich haftenden Gesellschaftern Klemens Breuer (Sprecher), einem ehemaligen WestLB-Banker, Markus Bolder und Ute Gerbaulet geführt. Stammsitz der Bank ist Bielefeld, die Geschäftsführung sowie Zentral- und Stabsabteilungen haben ihren Sitz in Düsseldorf.Oetker hat – bisher ohne eine Investmentbank einzuschalten – Interessenten angesprochen, darunter Banken und Finanzkonzerne. Ob das Bankhaus weiter allein oder zusammen mit einem Partner agiert, ist noch offen. Im Oetker-Konzern, der hauptsächlich mit Lebensmitteln 7 Mrd. Euro Umsatz macht, ist die Bank nur ein kleiner Bestandteil. Lampe verwaltete 2018 rund 19 Mrd. Euro Vermögen für Kunden und erzielte ebenso wie im Jahr davor nur knapp 15 Mill. Euro Gewinn – nur dank Kostensenkungen.