Zinswende

One Savings Bank verschätzt sich im Hypothekengeschäft

Die auf Hypotheken spezialisierte OneSavings Bank hat die Zinswende zu spüren bekommen. Dass die Kunden ihre Wohnimmobiliendarlehen in Erwartung weiter steigender Zinsen unerwartet früh refinanzieren, kostet das Institut im ersten Halbjahr bis zu 180 Mill. Pfund.

One Savings Bank verschätzt sich im Hypothekengeschäft

OSB verschätzt sich im Hypothekengeschäft

Verändertes Kundenverhalten sorgt für erhebliche Kosten

hip London

Die britische OSB Group hat die Nebenwirkungen der Zinswende zu spüren bekommen. Der besser unter dem Namen One Savings Bank bekannte Hypothekenexperte geht davon aus, dass ihn verändertes Kundenverhalten angesichts steigender Zinsen im ersten Halbjahr zwischen 160 Mill. und 180 Mill. Pfund kosten wird. Im Vergleich zu früher beobachteten Verhaltenstrends refinanzierten “Precise Mortgages”-Kunden ihre Wohnimmobiliendarlehen früher, teilte der Finanzdienstleister per Pflichtveröffentlichung mit. Im ersten Halbjahr habe es in dieser Hinsicht einen “Schrittwechsel” gegeben.

Wenn man Veränderungen des Kundenverhaltens feststelle und davon ausgehen müsse, dass sie dauerhafter Natur seien, sei man verpflichtet, den Buchwert des Kreditbuchs umgehend anzupassen. Das erfolge über das Nettozinsergebnis. Die Bank wendet die Effektivzinsmethode nach IFRS 9 an. Bei den Hypothekenschuldnern handelt es sich sowohl um Selbstnutzer als auch um Vermieter. Die OSB-Aktie brach in London um mehr als ein Fünftel ein. Zudem wurden Ängste wach, dass andere Banken ähnliche Nachbesserungen vornehmen müssen.

Aus Sicht der Analysten der US-Investmentbank Jefferies handelt es sich allerdings um eine “isolierte Warnung”, die sich nicht auf Wettbewerber wie etwa Paragon Banking Group übertragen lasse. Betroffen sei zudem lediglich ein Teil des OSB-Portfolios.