Bankenfachverband

Pandemie befeuertOnline-Kreditvergabe

Die Coronakrise hat sich im vergangenen Jahr deutlich auf das Neugeschäft der Kreditbanken ausgewirkt. Es brach gegenüber 2019 um ein gutes Zehntel auf ein Kreditvolumen von 113 Mrd. Euro ein, wie der Bankenfachverband am Donnerstag mitteilte. Er...

Pandemie befeuertOnline-Kreditvergabe

fir Frankfurt

Die Coronakrise hat sich im vergangenen Jahr deutlich auf das Neugeschäft der Kreditbanken ausgewirkt. Es brach gegenüber 2019 um ein gutes Zehntel auf ein Kreditvolumen von 113 Mrd. Euro ein, wie der Bankenfachverband am Donnerstag mitteilte. Er vertritt die Interessen von 50 Kreditbanken in Deutschland. Der Kreditbestand verharrte dennoch mit 170 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. „Die Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie haben den privaten Konsum und die gewerblichen Ausrüstungsinvestitionen in 2020 teils stark reduziert. Diese Entwicklungen haben sich auch auf das Neugeschäft der Kreditbanken in ihren wichtigsten Geschäftsfeldern ausgewirkt“, hieß es.

Zugleich befeuerten die Effekte der Pandemie die Inanspruchnahme von Internetkrediten, ganz gleich, ob bei privaten oder gewerblichen Fi­nanzierungen. Das Kreditvolumen in der Konsumfinanzierung über das Internet stieg 2020 um fast 7% auf 12,2 Mrd. Euro. Insgesamt schrumpfte das Volumen der neu vergebenen Kredite für Konsumgüter wie Autos, Möbel oder Computer aber um 6,2% auf knapp 52 Mrd. Euro. Der Rückgang entspreche dem bundesweiten Rückgang des Privatkonsums in der Pandemie. Damit kommt mittlerweile nahezu jeder vierte von den Kreditbanken vergebene Konsumentenkredit online zustande. „Auch beim Thema Finanzierung hat die Pandemie die Digitalisierung beschleunigt“, wird der Vorstandsvorsitzende des Bankenfachverbandes, Frederik Linthout, zitiert. 

Das Rückzahlungsverhalten der Kreditnehmer bezeichnet der Verband als gut. In den Fällen, in denen es zu Schwierigkeiten gekommen sei, die Kredite zu bedienen, sei es meist gelungen, eine einvernehmliche Lö­sung zwischen Bank und Kreditnehmer herbeizuführen, heißt es.

Für das laufende Jahr geht der Ver­band von einer kräftigen Erholung aus. „Viele Unternehmen werden aufgeschobene Investitionen in 2021 nachholen“, so Linthout. Zwar seien mehr Insolvenzen zu erwarten, doch dürften sie beherrschbar sein.