sp New York – Der US-Bezahldienst Paypal wird künftig eine geringere Rolle für den langjährigen Partner Ebay spielen. Der Online-Marktplatz setzt für die Zahlungsabwicklung künftig auch auf die niederländische Adyen, wie der Konzern mitteilte. Die Zusammenarbeit der neuen Partner soll in diesem Jahr starten. Im Jahr 2021 soll Adyen den Großteil der über Ebay abgewickelten Transaktionen verarbeiten. Paypal, die 2002 von Ebay übernommen und vor zwei Jahren wieder abgespalten wurde, dürfte ein stattliches Transaktionsvolumen verlieren, auch wenn Teile der bestehenden Partnerschaft mit Paypal noch mindestens bis 2023 weiter bestehen werden.”Die geplante Evolution unserer Beziehung mit Ebay stimmt überein mit unserer strategischen Richtung und Wachstumsmöglichkeiten und ändert unseren Ausblick nicht”, beruhigte Paypal-Sprecherin Amanda Miller. Die Aktie des Bezahldienstes, die bereits vor der Ankündigung von Ebay wegen eines enttäuschenden Ausblicks unter Druck stand, rutschte bis zu 10 % ab, obwohl Paypal im vierten Quartal über den Erwartungen abgeschnitten hat. Ebay kletterte um 15 % auf ein Allzeithoch. Schlussquartal überzeugtUnter dem Strich legte Paypal im Schlussquartal knapp drei Fünftel auf 620 Mill. Dollar zu. Auch ohne Sonderposten lag der Gewinn je Aktie mit 55 Cent über den durchschnittlichen Erwartungen von 52 Cent. Der Umsatz stieg im Weihnachtsgeschäft um gut ein Viertel auf rund 3,7 Mrd. Dollar und übertraf das Mittel der Analystenschätzungen bei 3,6 Mrd. Dollar. Für das erste Quartal erwartet Paypal einen Gewinn je Aktie in der Spanne von 52 bis 54 Cent, während Experten im Schnitt 54 Cent auf dem Zettel stehen hatten. Die Verunsicherung über die künftige Geschäftsbeziehung mit Ebay trübt die langfristigen Geschäftsbeziehungen ein. Im Schlussquartal lag das Verkaufsvolumen auf dem Online-Marktplatz mit 24 Mrd. Dollar ein Zehntel über dem Vorjahr, während das gesamte Zahlungsvolumen von Paypal im gleichen Abschnitt um 29 % auf 131 Mrd. Dollar kletterte.Ebay verspricht sich vom Wechsel des Zahlungsabwicklers geringere Kosten für die Händler auf ihrer Plattform und eine Vereinfachung der Zahlungsmodalitäten für ihre Nutzer. Der Umsatz des Online-Auktionshauses kletterte im vierten Quartal um 9 % auf 2,6 Mrd. Dollar. Wegen einer Sonderbelastung im Zusammenhang mit der US-Steuerreform in Höhe von 3,1 Mrd. Dollar rutschte der Konzern mit 2,6 Mrd. Dollar in die roten Zahlen.