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Peking bremst Geschäft der Ant Group

Chinas führender Fintech-Anbieter und Zahlungssystembetreiber Ant Group dürfte im ersten Quartal weniger verdient haben. Die Vorgaben der chinesischen Regulierer stehen dem Geschäft im Weg.

Peking bremst Geschäft der Ant Group

nh Schanghai

Im Zuge eines von Chinas Regulatoren erzwungenen Ge­schäftsumbaus verzeichnet Chinas führender Fintech-Anbieter und Zahlungssystembetreiber Ant Group weiter schrumpfende Erträge. Im Quartal zum 31. März dürfte der Gewinn nach Steuern bei etwa 11,2 Mrd. Yuan (1,6 Mrd. Euro) gelegen haben, 17% weniger als in der Vorjahresperiode. Dies geht indirekt aus dem am Donnerstag vorgelegten Er­tragsausweis des mit Ant eng verwobenen E-Commerce- und Technologiekonzerns Alibaba für das Juni-Quartal hervor. Die im Gegensatz zu Ant börsennotierte Alibaba hält eine Drittelbeteiligung an ihrer „Fintech-Schwester“.

Ant Group und ihr in etwa mit Pay­pal vergleichbares Zahlungssystem Alipay gehörten zum Onlinehändler Alibaba, bevor sie vom Gründer und Hauptkontrolleur beider Gesellschaften, Jack Ma herausgeschält und zu einem eigenständigen und chinaweit dominierenden Online-Finanzdienstanbieter ge­formt wurde. Im Herbst 2020 wurde dann das mit einer ge­planten Kapitalaufnahme von 35 Mrd. Dollar potenziell weltgrößte Initial Public Offering (IPO) der Ant Group auf Regierungsorder in letzter Minute gestoppt.

Dem Racheakt gegenüber dem aus verschiedenen Gründen bei Chinas Parteiführung in Ungnade gefallenen Tech-Entrepreneur Ma ist eine noch immer andauernde Regulierungskampagne gegenüber Chinas führenden Tech-Konzernen gefolgt, in deren Rahmen Alibaba zu Milliardenstrafen wegen Marktmachtmissbrauchs und Ant zu einem radikalen Konzernumbau mit der Redimensionierung ihres profitabelsten und dynamischsten Geschäfts mit Online-Konsumkrediten und Fondsanlagen gezwungen wurde.

Die mittlerweile nicht mehr als Technologieunternehmen, sondern als eine den bankregulatorischen Kapitalunterlegungspflichten voll unterworfene Finanzholding geführte Ant Group gilt immer noch als Anwärter auf einen Börsengang in Hongkong, allerdings wohl nicht vor 2024. Zu den nie öffentlich gemachten, aber in Finanzkreisen bekannten Auflagen Pekings gehört ein immer weiter gehender Rückzug Mas aus seiner Anteilseigner-Kontrollposition. Ma, der gegenwärtig noch 50,5% der Stimmrechtsanteile bei Ant hält, hatte im Juli wissen lassen, dass er seine direkte und indirekte (via Alibaba) Kontrolle von Ant über einen unbestimmten Zeitraum hinweg auf dann maximal 8,8% reduzieren wird.

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