Peter Thiel investiert in Kryptoplattform Bitpanda

Wiener Start-up erhält 52 Mill. Dollar

Peter Thiel investiert in Kryptoplattform Bitpanda

bg Frankfurt – Der Milliardär Peter Thiel hat über sein Vehikel Valar Ventures in die europäische Kryptoplattform Bitpanda investiert. Den Angaben zufolge belief sich die Series-A-Runde auf 52 Mill. Dollar, Valar agierte im Lead. Zu den weiteren Investoren zählt der VC-Fonds Speedinvest, der vom ehemaligen Wirecard-Aufsichtsrat Stefan Klestil gesteuert wird. Bitpanda und Speedinvest haben beide ihren Sitz in Wien.Bitpanda betreibt einen Handelsplatz für Kryptowährungen, der von 1,3 Millionen Kunden genutzt wird, so die Firmenangabe. Mit den frischen Mitteln will man die Skalierung auf ganz Europa ausweiten und weitere Produkte in Stellung bringen. Neben dem Handel von Edelmetallen sind seit kurzem auch erste Payment-Funktionalitäten verfügbar. In der Fintech-Industrie manifestiert sich der Trend, über die mobile Wallet weitere Banking- und Investmentmöglichkeiten zu integrieren und damit über eine App zugänglich zu machen.Diese Strategie verfolgen neben Bitpanda auch Neobroker wie Trade Republic, in die Peter Thiel kürzlich auch investierte. Sie wollen ebenso wie die Neobanken die Kundenschnittstelle besetzen und dabei Cross-Selling-Möglichkeiten nutzen. Die Neobanken verlieren damit perspektivisch ihr Alleinstellungsmerkmal – während Investoren wie Peter Thiel auf allen Seiten investiert sind: Thiel ist auch Anteilseigner bei N26.Bitpanda wurde 2014 gegründet und befindet sich seit 2019 auf verschärftem Expansionskurs. Dabei fährt das Management zur Finanzierung der Aktivitäten auch einen heißen Reifen: Im August 2019 wurden über ein Initial Exchange Offering (IEO) 43,6 Mill. Euro eingespielt. Solche Token können nur im geschlossenen Ökosystem ihre Nutzbarkeit entfalten und sind somit eine Wette auf den Erfolg von Bitpanda. Solche nativen Token sind von einigen Kyrptohändlern wie Binance emittiert worden. Die meisten Experten betrachten solche Token kritisch.Für Bitpanda und alle anderen europäischen Plattformen wie Bitstamp in Luxemburg gilt es, sich für den Markteintritt des US-Fintech Coinbase zu rüsten. Mit Schaffung eines Rechtsrahmens für die Verwahrung von Kryptowerten bemühen sich viele ausländische Adressen um eine deutsche und dann um eine europäische Lizenz. Valar-Partner Andrew McCormack wird Mitglied des Board von Bitpanda, was das Engagement des Investors unterstreicht.