Aktionärsaktivisten

Petrus Advisers lässt bei Aareal Bank nicht locker

Nachdem der Aktionärsaktivist Petrus Advisers auf der Hauptversammlung der Aareal Bank mit dem Versuch gescheitert ist, drei Aufsichtsratsmitglieder nachzubesetzen, will er diese nun gerichtlich bestellen lassen.

Petrus Advisers lässt bei Aareal Bank nicht locker

bn Frankfurt

Petrus Advisers lässt nicht locker: Nachdem der Aktionärsaktivist auf der Hauptversammlung der Aareal Bank Anfang Dezember mit dem Versuch gescheitert ist, den Ex-Unicredit-Bank-Vorstand Theodor Heinz Laber sowie die Berater Marion Khüny und Joachim Sonne im Aufsichtsrat zu installieren, schlägt die Londoner Gesellschaft das Trio nun dem Amtsgericht zur gerichtlichen Bestellung vor. Dies geht aus einem am späten Dienstagabend öffentlich gemachten Brief an Vorstand und Aufsichtsrat hervor.

Auf dem virtuellen Aktionärstreffen vor drei Wochen hatte Petrus zwar Erfolg mit dem Ergänzungsverlangen, drei Mitglieder des Kontrollgremiums, unter ihnen dessen Chefin Marija Korsch, abzusetzen. Das Begehren, Laber, Khüny und Sonne nachzubesetzen, war indes gescheitert, woraufhin die Aareal Bank angekündigt hatte, die Vakanzen durch eine gerichtliche Bestellung zu füllen. Inzwischen hat das Institut dem Amtsgericht Wiesbaden drei Personen vorgeschlagen. Namen nennt die Gesellschaft auf Anfrage nicht. Wie sich derweil herausgestellt hat, waren für die Abstimmung auf der HV Anfang Dezember die Stimmen des mit 5% beteiligten Hedgefonds Teleios infolge einer Panne bei Morgan Stanley zu spät abgegeben worden, um berücksichtigt zu werden (vgl. BZ vom 29. Dezember).

„Statt den Willen der Mehrheit Ihrer Aktionäre umzusetzen und die hochqualifizierten und unabhängigen Kandidaten Laber, Khüny und Sonne vorzuschlagen, haben Sie dem Amtsgericht hektisch drei neue Kandidaten gegeben“, kritisiert Petrus Advisers in dem fünfseitigen Schreiben an die Aareal Bank. „Bei der übereilten Auswahl dieser Kandidaten kann natürlicherweise keine Sorgfalt angewandt worden sein – für einen strukturierten und gut vorbereiteten Prozess gab es schlichtweg keine Zeit. Es ist davon auszugehen, dass Sie Zählkandidaten suchten, die Ihre Weigerung, gute Arbeit zu leisten, und damit den Verkauf von Aareal zu einem unattraktiven Preis als Conditio für ihre Bestellung unterstützen müssen.“ Die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge bieten rund 1,7 Mrd. Euro für die Bank. Vorstand und Aufsichtsrat unterstützen die Offerte.

Wertberichtigt Seite 6