Pfandbriefbank sprach mit Analysten im Vorfeld des Kurseinbruchs
Pfandbriefbank sprach mit Analysten im Vorfeld des Kurseinbruchs
Die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) hat Gespräche mit einzelnen Analysten in der vergangenen Woche geführt, wie ein Sprecher auf Anfrage von Bloomberg am späten Dienstag sagte. Nach dem Einbruch der Aktie am Montag hatte die Bank zunächst erklärt, es habe keine Pre-Earnings-Calls gegeben. In der nächsten Woche will sie ihre Zahlen zum dritten Quartal vorlegen.
Nach Angaben des Sprechers finden Gespräche wie jene in der vergangenen Woche ständig statt. Es sei dabei nur um öffentlich verfügbare Informationen gegangen, nicht aber um kursrelevante Themen. Es sei an den Analysten, Schlussfolgerungen aus derartigen Gesprächen zu ziehen.
Herbe Kursverluste am Montag
Die Aktien der Pfandbriefbank hatten am Montag in der Spitze etwa 17% verloren und waren schließlich mit einem Minus von rund 8% aus dem Handel gegangen. Am Dienstag fielen die Titel weiter zurück. Was genau den Kursrutsch ausgelöst hat, ist am Markt weiterhin unklar.
Analysten von Citigroup und Metzler sprachen in Kundennotizen davon, dass der Einbruch offenbar nicht von Unternehmensnachrichten begleitet wurde.
Auch die Pfandbriefbank, die in der Finanzierung von Immobilien aktiv ist, hatte am Dienstagmorgen in einer schriftlichen Stellungnahme erklärt, „dass es von unserer Seite keine Informationen an den Markt gab“. Am Nachmittag berichtete dann das Handelsblatt unter Berufung auf ein Interview, dass in der Vorwoche Gespräche mit Analysten stattgefunden hätten.
Rückzug aus den USA
Die PBB hatte im Juni ihren vollständigen Rückzug aus den USA bekanntgegeben, ein Jahrzehnt nach Beginn einer Expansion, die sich letztlich negativ auf die Bilanz auswirkte. Der US-Vorstoß erwies sich als Fehlschlag, als die Ära der Niedrigzinsen vor einigen Jahren endete und die Immobilienpreise — besonders für Büros in den USA — in den Keller rasselten.
Für das erste Halbjahr verbuchte die PBB aufgrund ihrer Entscheidung, aus den USA auszusteigen, einmalige Belastungen in Höhe von 314 Mill. Euro. Das zuletzt noch rund 3,7 Mrd. Euro schwere US-Portfolio soll früheren Angaben zufolge „wertschonend abgebaut, verbrieft oder veräußert“ werden.
