Fintech

Pliant erhält eine Anschlussfinanzierung

Es geht aufwärts im deutschen Fintech-Sektor: Nach HawkAI und Wefox gelingt nun auch Pliant der Abschluss einer Anschlussfinanzierung. Mit SBI ist auch ein neuer, internationaler Investor dabei.

Pliant erhält eine Anschlussfinanzierung

bg Frankfurt – Das Kreditkarten-Fintech Pliant hat im Rahmen einer Series-A-Runde 28 Mill. Dollar erhalten. Neben Bestandsinvestoren wie Carsten Maschmeyers Alstin Capital, dem Vehikel von Finleap-Gründer Ramin Niroumand Motive Ventures sowie Neosfer konnte die japanische SBI Investment als neuer Investor gewonnen werden. Auf so eine internationale Adresse im Aktionärskreis hatte Pliant-Chef Malte Rau gezielt, als er Pläne für eine Anschlussfinanzierung skizzierte (vgl. BZ vom 18.8.2022). Dass diese in einem immer noch angespannten Umfeld für Fintechs erfolgt, ist ein gutes Zeichen für das Vertrauen in das Geschäftsmodell von Pliant.

Insgesamt scheint sich die Stimmung unter den Fintech-Investoren aufzuhellen: Raisin befindet sich kurz vor dem Abschluss einer Finanzierung über rund 50 Mill. Euro, wobei die Bewertung recht deutlich über 1 Mrd. Euro liegen dürfte. Gute Aussichten für die Banking-as-a-Service-Einheit sowie wachsende Volumina auf den Anlageplattformen dürften das Funding stützen. Anbieter wie Raisin und N26 profitieren vom veränderten Zinsumfeld, wobei die Neobank ein spürbar wachsendes Zinsergebnis verbucht. Ansonsten wurden zuletzt vor allem kleinere Anschlussfinanzierungen im deutschen Fintech-Sektor verzeichnet. Neben HawkAI (15 Mill. Euro), Moonfare (14 Mill. Euro) und Mondu (13 Mill. Euro) nahm auch Wefox weitere 50 Mill. Euro auf. Dabei soll eine bei 4,5 Mrd. Euro liegende kon­stante Bewertung erzielt worden sein – was Wefox gegenüber der Börsen-Zeitung bestätigte. Zuletzt schürte ein Bericht des „Manager Magazins“ Zweifel an der Bewertung und dem Geschäftsmodell von Wefox, stammen die Einnahmen doch primär aus zugekauften Maklern. Dem „Manager Magazin“ zufolge sollen sich Investoren wie Mubadala „offenbar“ gewisse Garantien für ihren Exitpreis gesichert haben. Wefox äußert sich nicht detailliert zu solchen Angaben, weist erhobene Vorwürfe jedoch in vollem Umfang zurück.

Für Pliant geht es nun darum, mit den frischen Mitteln die Internationalisierung zu beschleunigen und Erweiterungen wie die angestrebte E-Money-Lizenz anzugehen. Ein solches Projekt erfordert einen erheblichen Aufwand, verschafft dem Fintech aber eine verbesserte Wertschöpfungstiefe und damit erhöhte Einnahmen.