Portigon erwartet riesigen Verlust

Börsen-Zeitung, 3.12.2019 ski Frankfurt - Der WestLB-Nachfolger Portigon hat im Zusammenhang mit ungeklärten Cum-ex-Geschäften seine Verlustschätzung für das laufende Jahr drastisch erhöht. Der Vorstand geht jetzt für die AG von einem Fehlbetrag von...

Portigon erwartet riesigen Verlust

ski Frankfurt – Der WestLB-Nachfolger Portigon hat im Zusammenhang mit ungeklärten Cum-ex-Geschäften seine Verlustschätzung für das laufende Jahr drastisch erhöht. Der Vorstand geht jetzt für die AG von einem Fehlbetrag von mindestens einer halben Mrd. Euro aus. Noch im Halbjahresbericht per Ende Juni war die Erwartung bekräftigt worden, dass Portigon dieses Jahr “mit einem Verlust in der Größenordnung eines niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrags abschließen” werde.Wie nun am Montagabend mitgeteilt wurde, wird die Gesellschaft “vor dem Hintergrund der fortdauernden staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen im Zusammenhang mit Dividendenarbitragegeschäften der ehemaligen WestLB” im Abschluss 2019 vorsorglich zusätzliche Rückstellungen für in Vorjahren eventuell unbegründet angerechnete Kapitalertragsteuer und damit verbundene Zinszahlungen bilden. Daher rechne der Vorstand jetzt damit, dass ein Verlust in der Größenordnung von 500 bis 600 Mill. Euro anfallen werde. Ein Hintertürchen hatte sich Portigon schon im September bei Veröffentlichung der Halbjahreszahlen offengehalten. Der Anfall “möglicher Aufwendungen aus steuerlichen Fragestellungen” sei von den seit 2016 laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Düsseldorf abhängig, hieß es damals.Für 2018 hatte Portigon einen Verlust von 215 Mill. Euro ausgewiesen. Gesellschafter sind das Land Nordrhein-Westfalen (69,5 %) und die landeseigene NRW.Bank (30,5 %). Der Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) des Bundes hält eine aufgrund zu erwartender Verluste komplett wertberichtigte stille Beteiligung von nominal 2 Mrd. Euro.