Portigon sorgt für Cum-ex-Geschäfte vor

Rückstellung von 46 Mill. Euro im Abschluss 2016

Portigon sorgt für Cum-ex-Geschäfte vor

ab Düsseldorf – Die WestLB-Nachfolgerin Portigon hat die Vergangenheit abermals eingeholt. Im Abschluss 2016 bildete die in der Abwicklung befindliche Bank vorsorglich Rückstellungen von 45,8 Mill. Euro “für in Vorjahren möglicherweise unbegründet erstattete Kapitalertragsteuern”, wie mitgeteilt wird. Im Zusammenhang mit sogenannten Cum-ex-Geschäften – Aktientransaktionen rund um den Dividendenstichtag zur Umgehung von Kapitalertragsteuer – hatte die Staatsanwaltschaft Düsseldorf im vergangenen Jahr Ermittlungen aufgenommen. Daraufhin hatte das Institut die Veröffentlichung des Abschlusses für 2016 verschoben.Wie aus dem jetzt publizierten Einzelabschluss hervorgeht, hat die Bank ihren Rückbau jenseits der Cum-ex-Thematik plangemäß fortgesetzt. Zwar hat sich die Bilanzsumme der Kernbank mit 4,3 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahresstichtag nicht verändert, doch wurde die ausgewiesene Bilanzsumme um 2,6 Mrd. Euro oder 18,4 % auf 11,5 Mrd. Euro reduziert. Dahinter stand nach den Angaben im Wesentlichen die sukzessive dingliche Übertragung der 2012 zunächst nur synthetisch auf die Erste Abwicklungsanstalt übertragenen Positionen der einstigen WestLB sowie Endfälligkeiten.Im Ergebnis schloss Portigon 2016 mit einem Verlust vor Steuern von 142,2 (i.V. – 308,8) Mill. Euro ab. Nach Steuern stand ein Minus von 169,5 Mill. Euro zu Buche nach 98,8 Mill. Euro im Vorjahr. Der Rückbau spiegelt sich insbesondere in dem auf 54,4 (102,3) Mill. Euro zusammengefallenen Zinsüberschuss, der vor allem auf geringere Zinserträge aus dem niedrigeren Kreditvolumen resultiert. Das negative Provisionsergebnis weitete sich auf – 17,4 (-13,4) Mill. Euro aus, insbesondere aufgrund der geringeren Servicierungserträge. Gegenläufig schlugen nach den Angaben Garantiegebühren für synthetisch auf die EAA übertragene Bestände im Volumen von – 24,4 (-45,9) Mill. Euro zu Buche. 1,7 Mrd. Euro EigenkapitalMit Blick auf den Rückbau des Personalbestands kam Portigon ebenfalls voran. Die Zahl der Vollzeitarbeitskräfte wurde binnen Jahresfrist (zum Bilanzstichtag) um 86 auf 175 Köpfe verringert. Auch dadurch sank der Verwaltungsaufwand auf 140,5 (255,3) Mill. Euro. Den Zielwert von 140 Vollzeitkräften will Portigon nach früheren Angaben im Laufe dieses Jahres erreichen. Das für die Abwicklung zur Verfügung stehende Eigenkapital wird auf 1,7 (1,9) Mrd. Euro beziffert.