tkb Mailand – Die vor Kurzem teilprivatisierte Poste Italiane hat in den ersten neun Monaten des Jahres ihren Nettogewinn um 86 % auf 622 Mill. Euro nahezu verdoppelt. Wie der Vorstandsvorsitzende Francesco Caio auf einer Telefonkonferenz mitteilte, erwartet er für das gesamte Jahr einen Gewinn, der allerdings kaum über 550 Mill. Euro liegen werde.Im vierten Quartal werden Rückstellungen für die vorgesehenen Entlassungen vorgenommen. Zudem erwartet der Postchef geringere Buchgewinne durch den Verkauf von Staatspapieren, die im Zeitraum Januar bis August mit 397 Mill. Euro zum Gewinn beigetragen haben. Insgesamt verfügt der italienische Postkonzern über Staatsanleihen im Wert von 39,9 Mrd. Euro. Caio bestätigte eine Dividendenausschüttung von 80 % des Gewinns.Auch das positive Abschneiden der Versicherungssparte Poste Vita mit um 14 % auf 14,5 Mrd. Euro erhöhten Beitragszahlungen hat sich positiv auf die Bilanz ausgewirkt. Die Provisionserlöse von Bancoposte gaben um 11 % auf 733 Mrd. Euro nach. Bei der Vermögensverwaltung konnte das verwaltete Sparvermögen um 14 % auf 471 Mrd. Euro zunehmen. Positive Auswirkungen der Beteiligung von 10 % am Vermögensverwalter Anima erwartet Caio aber erst im kommenden Jahr.Insgesamt hat Poste Italiane den Umsatz im Zeitraum Januar bis September um 6 % auf 23,9 Mrd. Euro und das operative Ergebnis um 26,9 % auf 930 Mill. Euro erhöht. Einzig das traditionelle Postgeschäft, der Briefversand, entwickelte sich rückläufig: Es nahm um 6,5 % auf 2,8 Mrd. Euro ab.