Privatbank Pictet macht ein Drittel mehr Gewinn

Genfer profitieren vom Wachstum der Kundengelder

Privatbank Pictet macht ein Drittel mehr Gewinn

dz Zürich – Die Veröffentlichung einiger Kennzahlen zum Geschäftsjahr der Genfer Privatbank Pictet lässt einen wichtigen Schluss zu: Das Institut gehört zu den Gewinnern einer Branche, die seit Jahren auf Schrumpfkurs ist. Es erwirtschaftete 2017 einen Konzerngewinn von 572 Mill. sfr. Das sind 36 % mehr als im Vorjahr. Das Benzin im Motor der Bank sind die verwalteten Kundenvermögen, und diese sind im Berichtsjahr kräftig gestiegen. Die einstweilen bekannte Zahl von 509 Mrd. sfr liegt um 10 % über dem entsprechenden Vorjahreswert. Die Summe schließt allerdings auch Gelder ein, welche die Bank im Rahmen ihres sogenannten Custody-Geschäfts gegen eine relativ geringe Gebühr im Namen von Anlagefonds und anderen institutionellen Kunden bloß treuhänderisch verwahrt.Aussagekräftiger ist deshalb der Neugeldzufluss von 14,1 Mrd. sfr in den Sparten Asset Management (AM) und Wealth Management (WM). In diesen beiden Geschäftsbereichen verwaltete Pictet 2016 Kundengelder von 184 Mrd. sfr (WM) bzw. 163 Mrd. sfr (AM). Das Wachstum beläuft sich somit auf rund 4 %. Damit bewegen sich die Genfer etwa im Gleichschritt mit anderen großen Vermögensverwaltern wie Julius Bär oder UBS. Ähnlich wie diese alimentieren auch die Westschweizer ihr Wachstum über die Rekrutierung von Kundenberatern bei der Konkurrenz. Details dazu gibt die Bank nicht bekannt. Gut kapitalisiertVeröffentlicht wird immerhin der Personalbestand, der seit Anfang 2017 um netto 145 Personen auf aktuell 4 225 Angestellte zugenommen hat. Das Wachstum ist beträchtlich, zumal es ohne Akquisition zustande kam. Der spektakulärste Zuzug war die Anstellung des früheren Julius-Bär-Chefs Boris Collardi, der seine Arbeit als Partner im Sommer aufnehmen wird. Mit einem Kernkapital von 2,3 Mrd. sfr und einer Quote von 20,2 % gehört die Bank zu den am besten kapitalisierten Banken auf dem Schweizer Markt.