Procredit schreibt auch in der Ukraine wieder Gewinn
Procredit schreibt auch in der Ukraine wieder Gewinn
Frankfurter Bankengruppe erholt sich nach Kriegsschock
jsc Frankfurt
Die auf Ost- und Südosteuropa ausgerichtete Bankengruppe Procredit erzielt wieder deutlich mehr Gewinn – und schreibt auch in der Ukraine schwarze Zahlen. Nach neun Monaten weist die Frankfurter Gruppe 94 Mill. Euro aus nach 17 Mill. Euro im Jahr zuvor.
Das Geschäft in der Ukraine erholte sich deutlich: 16 Mill. Euro trug die Tochter zum Konzernergebnis bei, nachdem im Vorjahr ein Verlust von 43 Mill. Euro in den Büchern stand. Im Zuge der breit angelegten Invasion Russlands in das Land schrieb die Bank die Darlehen in den nun besetzten Gebieten ab. Seither fällt nur noch wenig neue Risikovorsorge an. Procredit finanziert in der Ukraine vor allem Landwirte.
Zinswende hilft der gesamten Bank
Daneben hilft die Zinswende der Bankengruppe: Der Zinsüberschuss stieg über alle Länder hinweg um 53% auf 245 Mill. Euro. Mit einer Bilanzsumme von 9,5 Mrd. Euro und einem Kreditbuch von 6,2 Mrd. Euro ist die Gruppe im Vergleich zu Großbanken klein. Die wichtigsten Märkte sind Bulgarien, Serbien und das Kosovo. Die Ukraine kam mit einem Kreditvolumen von 582 Mill. Euro zu Jahresbeginn auf Rang 4. Die wichtigsten Kunden der Gruppe sind kleine und mittlere Unternehmen.
Einen höheren Gewinn hatte die Bank bereits angekündigt: Ende Oktober erhöhte die Procredit die Prognose für die Eigenkapitalrendite auf 12% mit einer Spanne von 11 bis 13%. Zuvor hatte das Ziel zwischen 8 und 10% gelegen. Das Ergebnis ist nun in Reichweite: In den ersten neun Monaten betrug die Eigenkapitalrendite hochgerechnet bereits 13,6%.
Aktie mehr wert als Anfang 2022
Der Börsenkurs war mit Kriegsbeginn zunächst tief gefallen, erholte sich aber im Jahresverlauf. Am Dienstag stieg der Kurs um mehr als 1,3% auf 8,04 Euro. Der Kurs liegt damit höher als Anfang 2022. An der Börse ist die Gruppe damit aktuell rund 474 Mill. Euro wert.