Versicherer

Provinzial schreibt wieder schwarze Zahlen

Der Provinzial Konzern hat sein Ergebnis 2022 wieder mit schwarzer Tinte geschrieben. Ganz ohne Großschäden verlief das Jahr jedoch nicht.

Provinzial schreibt wieder schwarze Zahlen

Provinzial hat Folgen der Flutkatastrophe bewältigt

Fusion der Lebensversicherer für 2024 geplant

ab Düsseldorf

Der Provinzial Konzern hat die Folgen der Flutkatastrophe „Bernd“ verdaut und wächst im Kompositgeschäft kräftig. Dennoch konnte der fusionierte Konzern 2022 bei den Beitragseinnahmen nicht an das Vorjahr anknüpfen, wie mitgeteilt wird. Grund dafür war der drastische Rückgang im Lebensversicherungsgeschäft mit Einmalbeiträgen. Dadurch gingen die Beitragseinnahmen auf 6,5 (i.V. 6,8) Mrd. Euro zurück. Umgekehrt bescherte das Wachstum in der Schaden- und Unfallversicherung einen neuen Rekord, die Beitragseinnahmen überstiegen erstmals die Schwelle von 4 Mrd. Euro.

Deutlich schneller als der Markt wuchs vor allem die verbundene Wohngebäudeversicherung, die einen Zuwachs um 9,8% verzeichnete. Allerdings lag die Provinzial auch bei den Schadenaufwendungen mit einer Combined Ratio von 98,5 (126,8)% über dem Markt, der es nach den Angaben auf 95% brachte.

Der Schadenaufwand lag um nahezu ein Viertel unter dem Vorjahreswert, hieß es. Gleichwohl schlugen nach den Angaben die Wintersturmserie des vergangenen Jahres und das Unwetter im vergangenen Mai mit etwa 400 Mill. Euro zu Buche. Ein völlig anderes Bild ergab sich in der Lebensversicherung. Hier brachen die Beitragseinnahmen um fast 18% auf 2,24 Mrd. Euro ein. Dahinter stand das Einmalbeitragsgeschäft, das unter der deutlich geringeren Nachfrage im Gefolge der Zinswende litt. Für 2024 ist vorbehaltlich der Genehmigung durch die Aufsicht BaFin die Fusion der Provinzial Rheinland Lebensversicherung mit der Provinzial Nordwest Lebensversicherung geplant.

Die Zweiteilung des Geschäfts setzte sich auch im neuen Turnus fort. Während im Lebensversicherungsgeschäft von einer Trendwende nichts zu spüren sei, knüpfe das Schaden-/Unfallgeschäft nahtlos an 2022 an. „Nach derzeitigem Stand sind gut 7% möglich“, gibt sich Vorstandschef Wolfgang Breuer optimistisch.

Zurück in Gewinnzone

Mit einem Jahresüberschuss von 84,5 Mill. Euro gelang nicht nur die Rückkehr in die Gewinnzone – 2021 hatte die Provinzial Holding AG einen Verlust von 131,6 Mill. Euro geschrieben. Zugleich wurde das im Rahmen der Fusion zum Provinzial Konzern gesteckte Ergebnisziel nach den Angaben übertroffen. Die Planzahlen hatte der öffentlich-rechtliche Versicherer nie publik gemacht.

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