Fintech

Qonto konzentriert sich auf Penta-Integration

Nach der Übernahme von Penta will sich Qonto Zeit lassen, seinen deutschen Wettbewerber zu integrieren. Das französische Fintech will sich zunächst auf seine vier Märkte konzentrieren, statt in weiteren Ländern zu expandieren, sagt Mitgründer Steve Anavi.

Qonto konzentriert sich auf Penta-Integration

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Nach der Übernahme von Penta schlägt Qonto ein weiteres neues Kapitel auf. Das 2016 gegründete Fintech hat gerade seine neuen Büros südlich von Pigalle im 9. Arrondissement von Paris eingeweiht, einem Viertel, das als Silicon Valley Frankreichs gilt. Die auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Selbständige spezialisierte Kreditplattform ist mit einer Bewertung von 4,4 Mrd. Euro eines der am höchsten taxierten Einhörner Frankreichs, seit sie zu Beginn des Jahres bei einer Series-D-Runde 486 Mill. Euro eingesammelt hat.

„Unser Ziel ist, 2025 auf eine Million Kunden zu kommen“, sagt Qonto-Mitgründer und Präsident Steve Anavi. Derzeit zählt das Fintech 300000 KMU-Kunden in Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien. Davon hat Penta 50000 mitgebracht. Qonto gibt sich nun bis Ende 2023 Zeit, um die gerade übernommene deutsche Wettbewerberin zu integrieren und ihre Kunden zu überführen. „Wir nehmen uns Zeit dafür“, erklärt Anavi im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. „Wir sprechen mit den Kunden von Penta. Wir wollen eine gemeinsame Einheit schaffen.“ Die Mitarbeiter von Penta sollen übernommen werden, und das Unternehmen stellt weiter ein.

Qonto investiere mehr als 100 Mill. Euro in Deutschland, sagt Anavi. Durch die Penta-Übernahme ist Qonto zur Nummer 1 in seinem Segment in der Bundesrepublik geworden. Und Deutschland zum zweitwichtigsten Markt des französischen Fintechs. „Italien ist nicht weit dahinter die Nummer 3“, so Anavi. Qonto habe immer europäische Ambitionen gehabt. Dennoch will das Fintech zunächst nicht in weitere Länder expandieren. „Wir wollen schnell, aber nicht zu schnell sein. Wir wollen nicht zu viele Märkte auf einmal lancieren, sondern uns erst mal auf unsere bestehenden Märkte fokussieren.“ Deshalb sei es zu früh, weitere Übernahmen zu tätigen.

Vorrang habe für ihn und seinen Mitgründer Alexandre Prot, dessen Vater Baudouin Prot 2001 bis 2008 an der Spitze von BNP Paribas stand, jetzt die Integration von Penta. Durch die Übernahme ist die Zahl der Mitarbeiter, die Qonto in Paris, Berlin, Mailand und Madrid beschäftigt, von 700 auf 900 gestiegen. Davon seien mittlerweile fast die Hälfte keine Franzosen. „2025 wollen wir auf 2000 Mitarbeiter kommen“, sagt Anavi, der selbst mit einer Deutschen verheiratet ist.

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