Qualvolle Entzinsung – das ist doch Mal eine originelle Erklärung des Akronyms QE. Aber man merkte Talanx-Finanzchef Immo Querner an, dass er sich nicht über sein Bonmot freut, sondern über die Auswirkungen des Quantitative Easing ärgert. Immerhin kosten ihn die niedrigen Zinsen richtig viel Geld – ein Renditerückgang von zehn Basispunkten schlägt mit 100 Mill. Euro weniger Kapitalertrag ins Kontor. Doch konnte Querner die niedrigen Zinsen durch Gewinne aus Immobilien und alternativen Anlagen überkompensieren, so dass das Kapitalanlageergebnis 2017 um 3 % zulegte. Und dann ist da noch die Zinszusatzreserve (ZZR), für deren Zuführung (2017: 809 Mill. Euro) deutlich mehr Gewinne realisiert, sprich Wertpapiere verkauft werden mussten als im Jahr zuvor (plus 475 Mill. Euro auf 1,25 Mrd. Euro). 2018 wäre die Zuführung zur ZZR noch etwas höher, wenn die geplante Reform der Berechnungsmethode nicht kommt. Es ist höchste Zeit, die Realisierung stiller Reserven zu stoppen. Das würde nicht nur Talanx helfen, sondern der Branche insgesamt. tl