Rabobank stellt sich auf harte Zeiten ein

Mehr als 3 000 Stellen fallen in den Filialen weg

Rabobank stellt sich auf harte Zeiten ein

bg München – Die Rabobank stellt sich auf ein anhaltend hartes Umfeld ein und nimmt tiefe Einschnitte in der Belegschaft vor. In diesem und im nächsten Jahr werden im niederländischen Filialgeschäft 3 000 Stellen gestrichen. Zudem würden die Gehaltspakete (“pay and benefits”) beschnitten, um die Kostenbasis angesichts des Kundenwandels hin zu Online- und Mobile Banking anzupassen. Chairman Piet Moerland zufolge wird es auch in den Folgejahren bis 2016 zu weiteren Einschnitten kommen – etwa im selben Tempo, also etwa 1 500 Stellen pro Jahr. Allein im niederländischen Privatkundengeschäft sind für die Rabobank derzeit 28 000 Menschen tätig.Im Heimatmarkt musste das genossenschaftliche Institut im abgelaufenen Geschäftsjahr kräftig Federn lassen. Vor dem Hintergrund einer schrumpfenden Wirtschaft brach der Nettogewinn im heimischen Retail Banking um 30 % auf 1,3 Mrd. Euro ein. Die Riskovorsorge im Inlandsgeschäft musste unter anderem wegen Verwerfungen auf dem Immobilienmarkt um 681 Mill. Euro auf 1,33 Mrd. Euro hochgezogen werden. Hinzu kam erstmals die Bankenabgabe von 197 Mill. Euro.Die internationalen Aktivitäten der Rabobank konnten sich mit einem Ergebnisminus um 10 % auf 704 Mill. Euro vergleichsweise gut behaupten. Niedrigere Zinseinkünfte und erhöhte operative Ausgaben hätten die Profitabilität belastet, wurden aber teilweise durch den Verkauf einer indischen Tochtergesellschaft kompensiert. Ihre Direktbank-Aktivitäten habe die Rabobank auf inzwischen auf sechs Länder ausgedehnt, zuletzt war ein Gebot für die polnische Bank BGZ erfolgreich. Auf dem deutschen Markt hat die RaboDirect bereits gut 4 Mrd. Euro von deutschen Sparern eingeworben.Unterm Strich verdiente die Rabobank 2012 mit 2,11 Mrd. Euro ein Fünftel weniger als im Jahr zuvor. Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Moerland skeptisch, das Ergebnisniveau sei angesichts einer weiter fallenden Wirtschaftsleistung in den Niederlanden kaum zu halten. Für dieses Jahr wird mit einem Rückgang um 0,5 % gerechnet, bevor es 2014 um 1 % aufwärtsgehen könne, so die Regierung in Amsterdam. Allerdings werde die Arbeitslosigkeit weiter anwachsen. Die Rabobank will sich mit ihrem Sparprogramm für dieses Umfeld rüsten. Mit einer harten Kernkapitalquote von 13,2 % hat man nach eigener Einschätzung die Basel-III-Kriterien voll im Griff.