Vorstand hat keine Erkenntnisse

Rätselraten über schwere Kursverluste der Pfandbriefbank

Der Aktienkurs der Deutschen Pfandbriefbank stürzt zeitweise um fast ein Fünftel ab. Der Vorstand und Analysten haben dafür keine Erklärung.

Rätselraten über schwere Kursverluste der Pfandbriefbank

Rätselraten über
herbe Kursverluste der PBB

Pfandbriefbank hält an Termin für Quartalsbericht fest

jh München

Starke Kursverluste der Deutschen Pfandbriefbank (PBB) am zweiten Tag in Folge stellen sowohl den Vorstand als auch Analysten vor ein Rätsel. Die Bank habe keine Erkenntnisse darüber, was dazu geführt haben könnte, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Die PBB werde wie geplant am 13. November ihren Zwischenbericht für das dritte Quartal veröffentlichen. Eine Vorabinformation an den Kapitalmarkt, etwa in Form eines sogenannten Pre-Close Calls, habe es nicht gegeben. Der Sprecher dementierte damit ein Gerücht, das als Erklärung kursierte.

Der Kurs der im SDax notierten Pfandbriefbank war am Montagnachmittag plötzlich steil abgestürzt – in der Spitze um 17%. Nach Informationen des Bankhauses Metzler war es der stärkste Kursverfall seit zehn Jahren. Den Xetra-Handel beendete der Titel mit einem Minus von gut 8%. Am Dienstag ging es anfangs um 10% abwärts. Danach reduzierte sich der Tagesverlust auf etwa 3%. Der Kurs fiel auf das tiefste Niveau seit Ende Februar des vergangenen Jahres.

Zuvor keine Herabstufungen

Es lässt sich nur spekulieren, wer den Verkaufsdruck ausgelöst haben könnte. Mehr als 85% der Aktien sind im Streubesitz. Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa-afx sind 18 Leerverkäufer engagiert mit einem Anteil von insgesamt 9,08%. Nach Erkenntnissen der Pfandbriefbank gab es hier zuletzt keine außergewöhnlichen Bewegungen.

Auch von Herabstufungen von Analysten und Ratingagenturen war bis Montag nichts bekannt. Am 30. Oktober hatten die Analysten der Deutschen Bank das Kursziel von 6 auf 5 Euro gesenkt, das Anlageurteil „Halten“ aber unverändert gelassen. Am Dienstag stufte das Analysehaus Kepler Cheuvreux die Pfandbriefbank von „halten“ auf „reduzieren“ herab und reduzierte das Kursziel um 1 Euro auf 4 Euro. Begründet wurde dies mit geschätzt höheren Finanzierungskosten und einer höheren Risikovorsorge.

Auch Anleihen unter Druck

Das Bankhaus Metzler wies darauf hin, dass auch die Anleihen der Pfandbriefbank unter Druck geraten sind. Die AT1-Anleihe zum Beispiel sei am Montag um mehr als vier Preispunkte gefallen. Eine Erklärung gab es auch dafür zumindest zunächst nicht.