RBI will keine Kapitalerhöhung

Börsen-Zeitung, 6.10.2015 Reuters München - Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) will die Aktionäre zur Stärkung ihrer Kapitaldecke nicht zur Kasse bitten. "Wir haben bis Ende 2017 ausreichend Zeit, um die angestrebte...

RBI will keine Kapitalerhöhung

Reuters München – Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) will die Aktionäre zur Stärkung ihrer Kapitaldecke nicht zur Kasse bitten. “Wir haben bis Ende 2017 ausreichend Zeit, um die angestrebte 12-Prozent-Kapitalquote zu erreichen”, sagte RBI-Chef Karl Sevelda dem “Wirtschaftsblatt” (Montagausgabe). “Wir gehen davon aus, dass wir das ohne Kapitalerhöhung umsetzen.” Zuletzt lag die Kernkapitalquote bei 10,7 %.Die Osteuropa-Tochter des österreichischen Raiffeisen-Sektors hatte sich in einer jahrzehntelangen Expansion zum zweitgrößten Kreditgeber der Region entwickelt. Nach einem Fehlbetrag von 493 Mill. Euro im vergangenen Jahr – dem ersten Verlust der Unternehmensgeschichte – ist die RBI allerdings auf Schrumpfkurs eingeschwenkt.Doch der geplante Verkauf der polnischen Tochterfirma, durch den die RBI ihre Kapitalausstattung verbessern will, verzögert sich. “Wir haben Angebote auf dem Tisch liegen, die aber alle die Schweizer-Franken-Problematik negativ berücksichtigen”, sagte Sevelda. Die RBI werde eine Lösung dafür finden, ein Vertrag könnte im ersten Halbjahr 2016 unterschrieben werden. Die polnische Regierung will Banken zum Zwangsumtausch von Fremdwährungskrediten zwingen, die Institute sollen zumindest auf einem Teil der Lasten sitzenbleiben. In Ungarn hatte die Regierung bereits in den vergangenen Jahren Banken bei Fremdwährungskrediten Kosten aufgebürdet. In diesem Jahr laufe das Geschäft wieder wesentlich besser.