Rechtsstreit zwischen MPS und Deutscher Bank beigelegt

Schließung von Derivatepositionen kostet 525 Mill. Euro

Rechtsstreit zwischen MPS und Deutscher Bank beigelegt

tkb Mailand – Die Deutsche Bank und Italiens drittgrößte Bank, Monte dei Paschi di Siena (MPS), haben ihren Rechtsstreit um strukturierte Finanzprodukte beigelegt. MPS hatte die Frankfurter wegen Verlusten aus den sogenannten Santorini-Derivaten verklagt und einen Ausgleich von 305 Mill. Euro gefordert. Nun einigten sich die beiden Banken, die 2008 eingeleitete und bis auf 2031 befristete Transaktion vorzeitig zu schließen. MPS zahlt der Deutschen Bank dafür 525 Mill. Euro.Mit der Transaktion kann MPS ihr Portefeuille an Staatspapieren um 2 Mrd. Euro verringern. Auflage aus Brüssel ist es, den Bestand an Staatspapieren von insgesamt 25 Mrd. Euro bis 2016 auf 17 Mrd. Euro abzubauen. Durch die Transaktion kann MPS ab 2014 auch das Zinsergebnis um 33 Mill. Euro pro Jahr verbessern und die Liquidität aufstocken.Die MPS-Aktien konnten, nachdem sie am Donnerstag mit 15 Cent pro Papier ihr Jahrestief erreichten, bis zu 6,4 % zulegen und schlossen 4,5 % über Vortagesschluss.MPS wird am 27. Dezember in einer außerordentlichen Hauptversammlung über die geplante Kapitalerhöhung von 3 Mrd. Euro entscheiden. Der Großaktionär, die Stiftung MPS will die Kapitaltransaktion auf Jahresmitte verschieben, während Präsident Alessandro Profumo und CEO Fabrizio Viola darauf bestehen, die Transaktion noch im Januar durchzuführen. Sie haben mit ihrem Rücktritt gedroht, sollte ihr Plan boykottiert werden.Italiens Problembank hatte zu Jahresbeginn durch die hohen Verluste aus Derivate-Geschäften von geschätzt 700 Mill. Euro Aufsehen erregt. Um den Kauf der Banca Antonveneta 2008 zu finanzieren (9 Mrd. Euro), hat sich das Ex-Management durch risikoreiche Derivate-Geschäfte in eine Krise gewirtschaftet. Während der Streit mit der Deutschen Bank inzwischen beigelegt ist und wieder normale Geschäftsbeziehungen zwischen den beiden Instituten aufgenommen werden, ist der Rechtsstreit mit der japanischen Nomura über das “Projekt Alexandria” noch nicht entschieden.