Rentenbank erwartet schrumpfenden Gewinn

Für das Fördergeschäft wird ein Minus prognostiziert - Zinsumfeld belastet - Anleihen finden regen Zuspruch

Rentenbank erwartet schrumpfenden Gewinn

Nach einem Rekordjahr 2012 gibt sich die Rentenbank vorsichtig. Das Frankfurter Institut prognostiziert Rückgänge sowohl beim Betriebsergebnis als auch beim Fördergeschäft. Bei Banken höchst begehrt sind indes die Anleihen der Rentenbank. ssc Frankfurt – Aufgrund eines ungünstigen Zinsumfelds und steigender regulatorischer Anforderungen richtet sich die Landwirtschaftliche Rentenbank auf einen Gewinnrückgang 2013 ein. Das Betriebsergebnis werde voraussichtlich nur 250 Mill. Euro betragen, 18% weniger als im Vorjahr, sagte Horst Reinhardt, der Vorstandssprecher des Förderinstituts, vor Journalisten in Frankfurt.Auch das Fördergeschäft der Bank, die auf eine Bilanzsumme von rund 80 Mrd. Euro kommt, werde voraussichtlich leicht rückläufig ausfallen. Auf ein genaues Volumen wollte sich Reinhardt allerdings nicht festlegen. Ein Grund für die Skepsis ist die sinkende Nachfrage nach Finanzierungen für Fotovoltaikanlagen, die infolge des geänderten Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) seit 2012 für die Betreiber an Attraktivität verloren haben.Von anhaltend hohem Neugeschäft berichtet das Institut dagegen in den Fördersäulen “Landwirtschaft” und “Agrar- und Ernährungswirtschaft”. Die Rentenbank hilft beispielsweise bei der Finanzierung von Gebäuden und Maschinen oder dem Erwerb von landwirtschaftlichen Flächen.Auch das Niedrigzinsumfeld stellt für die Rentenbank “ein Ertragsproblem” dar, wie Reinhardt betont. Da der tiefe Zins allerdings “für die investierenden Landwirte wunderbar” sei, betrachte man die Situation “mit einem lachenden und einem weinenden Auge”.Andererseits müsse man befürchten, dass die geringen Zinsen Investoren zu unüberlegten Entscheidungen auf der Jagd nach höheren Renditen verleiteten. Eine der daraus resultierenden bedenklichen Entwicklungen sei, dass “Mittelstandsanleihen ohne große Informationszugänge platziert” würden, so Reinhardt. Regulierung treibt NachfrageAber auch die Rentenbank, die dank Anstaltslast des Bundes über ein “AAA”-Rating verfügt, war 2012 in ihrem Werben um Investoren erfolgreich, wie der Vorstandssprecher weiter berichtete. An in- und ausländischen Kapitalmärkten wurden 2012 insgesamt 9,6 Mrd. Euro aufgenommen, 0,4 Mrd. weniger als ursprünglich geplant. Auch für 2013 strebt das Institut eine Mittelaufnahme im Volumen von rund 10 Mrd. Euro an (vgl. BZ vom 14.12.2012). Davon wurden in den ersten drei Monaten des Jahres bereits 4,5 Mrd. Euro platziert.Die Rentenbank findet derzeit besonders regen Zuspruch bei Banken, die die bonitätsstarken Anleihen des Instituts zur Erfüllung regulatorischer Anforderungen benötigen. Unter anderem seien die Papiere beliebt als Sicherheiten für Derivategeschäfte, die infolge neuer Vorschriften verstärkt benötigt werden, sagte Reinhardt.Der 2013 erwartete Rückgang des Zinsüberschusses machte sich bereits im Auftaktquartal bemerkbar, wie Vorstandsmitglied Hans Bernhardt berichtete. So schrumpfte das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung im Vorjahresvergleich um 18% auf 71 Mill. Euro, während der Zins- und Provisionsüberschuss um 14% auf 83 Mill. Euro zurückging. 2012 hatte die Rentenbank nach Angaben Reinhardts Rekordwerte sowohl beim Geschäftsvolumen als auch beim Ertrag erzielt. Das Institut reichte Programmkredite im Volumen von 6,5 Mrd. Euro aus, 3,2% mehr als im Vorjahr (vgl. BZ vom 24. Januar). Für Basel III gerüstetDass das Betriebsergebnis gleichzeitig um 18% auf 304 Mill. Euro schrumpfte, führt die Rentenbank auf eine Mitte des Jahres vorgenommene Bilanzierungsänderung zurück. Ohne diese Änderung wäre das Ergebnis den Angaben zufolge sogar leicht auf 374 Mill. Euro gestiegen. Auch bei den für 2013 prognostizierten 250 Mill. Euro sei die Bilanzierungsänderung berücksichtigt, sagte eine Rentenbank-Sprecherin. Somit sei dieser Wert mit dem 2012er-Ergebnis, aber nur bedingt mit den Werten der Vorjahre vergleichbar.Ihre Kernkapitalquote gemäß Kreditwesengesetz steigerte die Rentenbank 2012 um 4,6 Punkte auf 21,3%. Auch für die deutlich strengeren Anforderungen nach Basel III sei man damit voraussichtlich gewappnet, meinte Bernhardt.—– Wertberichtigt Seite 8