Bayerischer Sparkassentag

Reuter verbreitet Zuversicht im Streit um Nord/LB

Im Streit um die Nord/LB bahnt sich eine Lösung an. Das sagt zumindest der bayerische Sparkassenpräsident Ulrich Reuter.

Reuter verbreitet Zuversicht im Streit um Nord/LB

Reuter verbreitet Zuversicht
im Nord/LB-Streit

Bloomberg Würzburg

Im Streit um eine neue Banksteuerungs-IT für die Nord/LB stehen die Eigentümer nach Angaben des bayerischen Sparkassenpräsidenten Ulrich Reuter kurz vor einer Lösung. Wie der designierte Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) der Nachrichtenagentur Bloomberg auf dem Bayerischen Sparkassentag in Würzburg sagte, wird über die künftige Ausrichtung der Landesbank indes noch diskutiert. 

Bei dem “Großprojekt, das viel Geld und Energie verschlingen wird, sind wir vorangekommen. Da sind wir in den letzten Punkten, um hier auch Gelder freizugeben”, sagte Reuter. “Im anderen Teil sind wir noch in Gesprächen.” Bei diesem gehe es um die zukünftige Aufstellung der Bank und ihren Marktauftritt.

Konstruktive Gespräche

“Ich bin zuversichtlich, dass wir zu einer Lösung kommen, die der Nord/LB nützt und auch die Interessen der Stützer berücksichtigt”, erklärte Reuter, der zum Jahreswechsel neuer DSGV-Präsident wird. Ein Sprecher des Finanzministeriums von Nord/LB-Mehrheitseigentümer Niedersachsen bestätigte auf Anfrage die konstruktive Natur der Gespräche, wollte aber nicht ins Detail gehen. Auch eine Vertreterin des DSGV sprach am Nachmittag von guten Gesprächen.

Die Eigentümer der Nord/LB, allen voran das Land Niedersachsen und die Sparkassen, streiten seit Monaten über die Nord/LB. Entsponnen hatte sich die Auseinandersetzung am Wunsch der 2019 mit Milliarden geretteten Landesbank, eine neue Banksteuerungs-IT einzuführen, die einigen Sparkassen zu teuer und zu überdimensioniert erscheint.

Großaktionär DSGV

Seit der milliardenschweren Rettung der Nord/LB im Jahr 2019 ist der bundesweite öffentlich-rechtliche Bankensektor über die sogenannten Fides-Gesellschaften mit 24% an der Nord/LB beteiligt.

Ende Mai hatte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil mit der Aussage überrascht, er wünsche sich zwar eine Einigung der Träger. Sollte dies aber nicht möglich sein, dann gebe es “auch die Möglichkeit, eine solche Partnerschaft freundschaftlich und einvernehmlich zu beenden”. Was er damit meinte, sagten weder er noch das Finanzministerium. Er erweckte aber den Eindruck, dass er den Sparkassensektor notfalls aus dem Eigentümerkreis herauskaufen wolle.

Sparkassen teilweise absprungbereit

Mehrere Vertreter des öffentlich-rechtlichen Bankensektors ließen in den darauffolgenden Wochen durchblicken, dass sie nichts gegen einen Ausstieg der Sparkassen aus dem Eigentümerkreis der Nord/LB hätten.

“Wir könnten uns durchaus vorstellen, unsere über die Fides-Gesellschaften gehaltenen Nord/LB-Anteile abzugeben, sollte Niedersachsen ein entsprechendes Angebot vorlegen”, hatte beispielsweise der hessische Sparkassenpräsident Stefan Reuß Mitte Juni erklärt. Ganz ähnlich äußerte sich auch der ostdeutsche Sparkassenpräsident Ludger Weskamp.

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