sck München – Nach dem Urteil gegen den früheren BayernLB-Risikovorstand Gerhard Gribkowsky haben sowohl die Verteidigung als auch die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt. Damit ist das Urteil gegen den geständigen Gribkowsky noch nicht rechtskräftig. Ein Revisionsverfahren kann dem Vernehmen nach ein halbes Jahr dauern. Erwartet wird, dass das Gericht die schriftliche Urteilsbegründung bis November fertiggestellt hat.Das Landgericht München hatte in der vorigen Woche Gribkowsky wegen Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung zu einer Freiheitsstrafe von achteinhalb Jahren verurteilt. Erst nach 45 Verhandlungstagen gestand Gribkowsky die Anklagepunkte. Er räumte ein, im Rahmen eines Verkaufs der Formel-1-Anteile der BayernLB vor sechs Jahren vom Chef des Rennsportzirkus, Bernie Ecclestone, 44 Mill. Dollar Bestechungsgeld kassiert zu haben. Als Gegenleistung verkaufte er die Beteiligung der Landesbank an den Ecclestone genehmen Finanzinvestor CVC. Auf diese Weise konnte der Brite laut Gericht seine Macht bei der Formel 1 sichern. Ecclestone drohen nun eine Anklage und ein Prozess wegen Bestechung.