Die Turbulenzen am Aktienmarkt im Frühjahr beschäftigen nun auch die Gerichte. Ein Pensionsfonds, der ausgerechnet nahe des Kurstiefs ausgestiegen war, hat vor dem Bezirksgericht für den südlichen Teil New Yorks ein Zeichen gesetzt. Er will knapp 800 Mill. Dollar von der Allianz für erlittene Kursverluste. Der Vorstoß mutet nassforsch an. Wer in Fonds investiert, die eine fünfprozentige Outperformance zu Aktien-Indizes anvisieren, dem müsste zumindest als professioneller Anleger klar sein, dass damit ein hohes Risiko verbunden ist. Außerdem konnte Arkansas Teacher Retirement System in der Vergangenheit abkassieren. Die Wertsteigerung der Allianz-Fonds betrug im vergangenen Jahr gut ein Drittel. Trotzdem gilt: Fondsstrategien, die über Options- und Liquiditätsprämien nur bei Seitwärtsbewegung oder moderater Veränderung der Märkte funktionieren und bei hoher Volatilität kollabieren, sind keine gute Idee. Die Allianz-Aktionäre sind nun einem hohen Risiko ausgesetzt. Andere Institutionelle könnten sich gezwungen sehen, ebenfalls zu klagen, und Urteile in den USA sind häufig schmerzhaft. mic