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Rothschild nimmt Bank von der Börse

Die Bankiersfamilie Rothschild will ihre Investmentbank Rothschild & Co von der Pariser Börse nehmen. Dank des in den vergangenen drei Jahrzehnten auf Vermögensverwaltung, Unternehmensbeteiligungen und Finanzierung erweiterten Geschäftsmodells...

Rothschild nimmt Bank von der Börse

Reuters Paris

Die Bankiersfamilie Rothschild will ihre Investmentbank Rothschild & Co von der Pariser Börse nehmen. Dank des in den vergangenen drei Jahrzehnten auf Vermögensverwaltung, Unternehmensbeteiligungen und Finanzierung erweiterten Geschäftsmodells brauche die Familie den Zugang zu den Kapitalmärkten nicht mehr im gleichen Maße, begründete die Familienholding Concordia das Übernahmeangebot für die restlichen Anteile an Rothschild & Co am Montag. Das Institut ist vor allem für unabhängige Beratung bei Fusionen und Übernahmen bekannt. Die einzelnen Sparten würden besser nach ihrer langfristigen Entwicklung bewertet als nach kurzfristigen Geschäftszahlen, erklärte Concordia. „Damit ist eine private Eigentümerstruktur geeigneter als eine Börsennotierung.“ An der Pariser Börse wird Rothschild & Co nach dem am Montag angekündigten Übernahmeangebot von Concordia mit rund 3,6 Mrd. Euro bewertet.

Der französische, englische und der schweizerische (Edmond de Rothschild) Familienzweig ist mit 55% an der Bank beteiligt, er hält 69% der ausübbaren Stimmrechte. Davon liegen 38% der Anteile bei Concordia, die den übrigen Aktionären 48 Euro je Aktie bietet, 19% mehr als den Schlusskurs von Freitag. Zudem lockt die Holding mit einer Sonderdividende von 8 Euro je Aktie, wenn die Offerte erfolgreich ist. Über den Plan soll die Hauptversammlung am 25. Mai abstimmen. Die Familie hat ihre Bankgeschäfte 2008 in der Holding Rothschild & Co gebündelt.

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