Rückversicherer Scor übertrifft Erwartungen

Kaum Konsequenzen durch Coronavirus erwartet

Rückversicherer Scor übertrifft Erwartungen

wü Paris – Trotz zahlreicher Naturkatastrophen und Schäden wie der Pleite von Thomas Cook im letzten Jahr hat Scor unter dem Strich deutlich mehr verdient. So konnte der Rückversicherer sein Nettoergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 31,1 % auf 422 Mill. Euro steigern. Scor habe 2019 erneut seine Kapazität unter Beweis gestellt, Schocks abzufedern, obwohl es das dritte Jahr in Folge von einer hohen Anzahl an Naturkatastrophen, industriellen und geschäftlichen Schäden sowie dem Fortbestehen der Niedrigzinsen geprägt gewesen sei, erklärte Scor-Chef Denis Kessler.Die Coronavirus-Epidemie wird seinen Angaben zufolge keine signifikanten Konsequenzen für Scor haben. Denn von einer schweren Grippe seien regelmäßig 300 000 bis 600 000 Menschen betroffen. Das neue Coronavirus aber dürfte nicht so viele Menschen betreffen, meint Kessler. Er gab jedoch zu, dass das Thema weltweit bedeutend sei, da es sich auf die Verwundbarkeit, die Psychologie und das Verhalten der Bevölkerung auswirke, was wiederum wirtschaftliche, vielleicht gar politische Auswirkungen habe.Trotz der Naturkatastrophen und Schäden sei 2019 ein gutes Jahr für Scor gewesen, sagte Kessler. Die Bruttobeiträge legten um 7,1 % auf 16,34 Mrd. Euro zu. Davon entfielen 9,19 Mrd. Euro auf die Lebensrückversicherungssparte und 7,15 Mrd. Euro auf die Schadensrückversicherungssparte. Im Rahmen des Strategieplans für den Zeitraum Mitte 2019 bis Ende 2021 peilt der Rückversicherer eine jährliche Wachstumsrate der Bruttobeiträge um 4 % bis 7 % an. Die Ergebnisse fielen besser als erwartet aus, da Analysten laut Factset im Schnitt mit Bruttobeiträgen von 16,1 Mrd. Euro und einem Nettoergebnis von 412 Mill. Euro gerechnet hatten.