Assekuranz

Sachversicherungssparte stimmt Generali optimistisch

Der italienische Versicherer Generali hat im ersten Halbjahr von hohen Beiträgen in der Sachversicherung profitiert und denkt über weitere Übernahmen nach.

Sachversicherungssparte stimmt Generali optimistisch

Der italienische Versicherer Generali hat im ersten Halbjahr von einem starken Geschäft in der Sachversicherung profitiert und den Gewinn deutlich ausgebaut: Konzernchef Philippe Donnet will das Ergebnis als Bestätigung seiner Strategie verstanden wissen und den Konzern effizienter und breiter aufstellen, wie er am Mittwoch zur Vorlage der Zahlen deutlich machte. Der Versicherer habe noch weitere 500 Mill. Euro für Übernahmen im Köcher.

Der Anstieg der Beitragseinnahmen wurde vor allem von der Sachversicherungssparte getrieben, deren Einnahmen um 11% auf 16,35 Mrd. Euro wuchsen. Dabei profitierte die Tochter Europ Assistance von einem lebhaften Reisegeschäft.

An der Lebensparte vorbei

Operativ legte der Gewinn um 28% auf 3,7 Mrd. Euro zu. Auch hier kamen die Impulse aus der Sachversicherungssparte, deren Betriebsgewinn erstmals über dem Ergebnis der Lebensparte lag. Dank der positiven Entwicklung der Tochter Banca Generali verbesserte sich trotz eines Rückgangs des Gewinnbeitrags aus dem Fondsgeschäft auch das Ergebnis im Assetmanagement. Die Combined Ratio in der Sachversicherung sank um 5,4 Prozentpunkte auf 91,6%. Trotz der Überschwemmungskatastrophe in Italien im Mai ging die Schadenquote zurück. Nur die Autoversicherungssparte hinkt in puncto Rentabilität hinterher. Die Solvabilitätsziffer wurde auf 228% verbessert.

Zukäufe zahlen sich aus

Generali übernahm zuletzt den Sachversicherer Liberty Seguros für 2,3 Mrd. Euro und baute damit die Position insbesondere in Spanien, Portugal und Irland aus. Der im Rahmen eines Aktientausches erworbene US-Vermögensverwalter Coning erlaubt es der Generali, die Position in Nordamerika zu festigen und auch in Asien Fuß zu fassen. Der Konzern kommt damit weltweit auf verwaltete Vermögen von rund 800 Mrd. Euro. Auch die Position im europäischen Fondsgeschäft hob Konzernchef Donnet dabei positiv hervor. Insgesamt gab der Konzern in den vergangenen sieben Jahren rund 7 Mrd. Euro für Akquisitionen aus. Dazu zählen auch die italienische Versicherung Cattolica und der Erwerb eines Joint Ventures in Indien.

Der Konzern will das Geschäftsmodell stärker auf die Bereiche Sachversicherungen – ohne Autoversicherungen – und Vermögensverwaltung ausrichten sowie vereinfachen. Außerdem setzt Donnet auf Innovationen und Digitalisierung. Er dementierte Pläne, die Tochter Banca Generali verkaufen zu wollen.

Analysten von Morgan Stanley und J.P. Morgan bewerteten die Zahlen positiv, vor allem die Ertragsentwicklung der Schadensparte. Die Ergebnisse der Lebensparte lagen leicht unter den Erwartungen. An der Börse in Mailand gab der Aktienkurs im Tagesverlauf moderat nach.

Sachsparte stimmt Generali optimistisch

Italienischer Versicherer baut Gewinn aus und schielt auf weitere Übernahmen

bl Mailand
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