EBA-STRESSTEST 2016

Sanierungsplan für MPS abgesegnet

Kapitalerhöhung von 5 Mrd. Euro - Weniger Gewinn

Sanierungsplan für MPS abgesegnet

tkb Mailand – Trotz geringerer Rückstellungen hat die italienische Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) im ersten Halbjahr 2016 im Vorjahresvergleich 8 % weniger Gewinn gemacht. Dieser lag bei 302 Mill. Euro und soll sich bis Jahresende auf 600 Mill. Euro verdoppeln, erklärte CEO Fabio Viola. Ende Juni wies MPS faule Kredite (NPL) von 45,6 Mrd. Euro aus. Die Deckung der NPL lag bei 48 %. Die Kernkapitalquote CET 1 belief sich zur Jahresmitte auf 12,1 % nach 12 % am Jahresende. MPS hat beim jüngsten Stresstest am schlechtesten der 51 getesteten Banken abgeschlossen. Per Ende 2018 würde MPS gemessen an dem Stressszenario auf – 2,2 kommen. Der Board hat grünes Licht für den Rettungsplan der MPS gegeben. Dieser sieht eine Kapitalerhöhung bis zu 5 Mrd. Euro und die Ausgliederung von Problemkrediten vor. Die Kapitaloperation wird unter Führung von Mediobanca und J.P. Morgan von weiteren sechs internationalen Banken, darunter der Deutschen Bank und Credit Suisse garantiert. Mit von der Partie sind auch Goldman Sachs, Santander, Citi, und Bank of America. Letzten Meldungen zufolge sollen sich auch Commerzbank, BBVA und Société Genérale an der von der EZB und Brüssel genehmigten Kapitaloperation beteiligen. Der Board hat auch grünes Licht für das Abtreten von 27,7 Mrd. Euro fauler Kredite der Bank zu einem Preis von 33 % ihres Buchwertes gegeben. Der Preis liegt weit höher als das, was US-Fonds in den letzten Monaten für die Übernahme der faulen Kredite geboten hatten (20 %). Der Bankenrettungsfonds Atlante 2 soll einen Teil dieser Kredite übernehmen. Andere faule Kredite sollen in eine Art Bad Bank von MPS ausgegliedert werden. Für diese gelten dann die zu Jahresbeginn eingeführten staatlichen Garantien (GACS). Damit würde die Bank auf einen Schlag mehr als die Hälfte ihrer NPL loswerden und 9,2 Mrd. Euro einnehmen.