Expansion im Investmentbanking

Santander treibt US-Ambitionen über Spac-Deals voran

Die spanische Bank hat sich im laufenden Jahr eine Führungsrolle bei Börsengängen von Akquisitionsvehikeln gesichert. Schwung verleihen ihr dabei auch ehemalige Credit-Suisse-Banker.

Santander treibt US-Ambitionen über Spac-Deals voran

Santander treibt US-Ambitionen mit Spac-Deals voran

xaw New York

Spanier sichern sich Führungsrolle bei Transaktionen

Während zahlreiche europäische Banken an der Wall Street vergeblich um Raumgewinn gegen Amerikas führende Finanzinstitute ringen, punktet Santander in einem hoch volatilen Segment des Markts für Börsengänge. Das spanische Geldhaus hat sich nach Berichten der „Financial Times“ in den ersten sechs Monaten 2025 die Rolle als alleiniger Konsortialführer bei sechs New Yorker Listings von Special Purpose Acquisition Companies (Spacs) gesichert.

So war Santander unter anderem Lead Underwriter beim Offering von Gores Holdings X – der Börsengang der von Private-Equity-Pionier Alec Gores gestarteten Mantelgesellschaft war mit Erlösen von 358,8 Mill. Dollar die größte Transaktion eines solchen Blankoscheck-Vehikels in der ersten Jahreshälfte. In der Liste der Ankerinvestoren finden sich mit Finanzveteran Bill Foley und Tech-Unternehmer Chamath Palihapitiya mehrere Namen, die bereits den Spac-Boom 2021 prägten.

Schwung durch Credit-Suisse-Alumni

Die Entwicklung gilt als Folge einer starken Expansion der Corporate- und Investmentbank von Santander seit der Coronakrise. In der ersten Jahreshälfte 2025 spielte das Geldhaus in der Sparte 4,4 Mrd. Dollar ein, gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 bedeutet dies einen Erlössprung um nahezu zwei Drittel. Bei ihren Wall-Street-Ambitionen treiben Santander auch ehemalige Credit-Suisse-Banker an, die nach der Übernahme des Schweizer Geldhauses durch die UBS 2023 zu den Spaniern wechselten. So gewann Santander den als „Mr. Spac“ bekannten Dealmaker Niron Stabinsky und sein Team.

Der Hype um die Akquisitionsvehikel hat sich seit dem Hochpunkt 2021 abgekühlt – Anleger haben durch Investitionen in zahlreiche Unternehmen, die durch Fusion mit einer Mantelgesellschaft an die Börse gingen, hohe Verluste erlitten. US-Großbanken haben ihre Underwriting-Aktivitäten bei Spacs in der Folge zurückgefahren und damit Lücken für kleinere Konkurrenten wie Cantor Fitzgerald oder eben europäische Häuser geschaffen. Für diese kommt es nun aber darauf an, Fusionsziele für die gelisteten Mantelgesellschaften zu schaffen, um Gebühreneinnahmen aus dem Fundraising für die Spacs auch realisieren zu können.