27 Jahre nach Verstaatlichung

SBI Shinsei Bank will zurück an die Tokioter Börse

SBI Shinsei Bank ist das letzte Finanzinstitut in Japan, das als Folge der nationalen Finanzkrise am Ende der 1990er Jahre damals erhaltenes Staatsgeld zurückzahlt. Damit ist der Weg für eine Wiedernotierung an der Börse frei.

SBI Shinsei Bank will zurück an die Tokioter Börse

SBI Shinsei Bank
will zurück
an Tokioter Börse

mf Tokio

Die japanische SBI Shinsei Bank zahlt bis 31. Juli die verbliebenen 230 Mrd. Yen (1,4 Mrd. Euro) an staatlichen Rettungsgeldern zurück und strebt danach die Wiederaufnahme der Notierung an der Tokioter Börse bis zum Jahresende an. Damit nimmt die komplizierte Geschichte der Bank 27 Jahre nach ihrem Zusammenbruch ein positives Ende.

Die Muttergesellschaft SBI Holdings kauft für 230 Mrd. Yen die Vorzugsaktien der SBI Shinsei Bank zurück, die der Deposit Insurance Corporation of Japan (DICJ) und ihrer Tochtergesellschaft The Resolution and Collection Corp (RCC) gehören. Im März hatte die Shinsei Bank bereits 100 Mrd. Yen an die staatsnahen Kreditgeber zurückgezahlt. Davon stammten 50 Mrd. Yen aus einer Kapitalspritze von SBI Holdings für ihre Banktochter. SBI Holdings hatte Shinsei Ende 2021 übernommen und im September 2023 wegen der Rückzahlung der Staatsanteile von der Börse genommen.

Lange Krisengeschichte

SBI Shinsei ist die letzte Bank, die dem Staat noch Rettungsgelder aus Japans Bankenkrise am Ende der 1990er Jahre schuldet. Im März hatte sich die Bank mit der Finanzaufsicht FSA auf einen Rahmen für die Rückzahlung geeinigt. Dabei wandelte sie die Stammaktien von DICJ und RCC in Vorzugsaktien um. Die Rückzahlung wird in Dividendenform geleistet.

Das Institut ging aus dem Zusammenbruch der Long-Term Credit Bank of Japan 1998 hervor. Nach der Verstaatlichung und einer Finanzspritze von DICJ und RCC für 350 Mrd. Yen (heute 2,1 Mrd. Euro) kaufte eine internationale Gruppe unter Führung von Ripplewood das Institut für 121 Mrd. Yen. Damit kam zum ersten Mal in der Geschichte eine japanische Bank unter ausländische Kontrolle.

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